Lore Jackstädt: Wuppertals Wohltäterin wird heute 90
Die große Mäzenin und Ehrenbürgerin Lore Jackstädt feiert an diesem Freitag Geburtstag. Ihre Stiftung hat bisher 50 Millionen Euro für gute Zwecke gegeben.
Wuppertal. Am heutigen Freitag feiert Wuppertals Ehrenbürgerin Lore Jackstädt ihren 90. Geburtstag. Der Mitbegründerin der Dr.-Werner-Jackstädt-Stiftung haben die Wuppertaler viel zu verdanken, denn zahlreiche soziale und kulturelle Projekte in der Stadt, wie die Junior-Uni, die Nordbahntrasse oder das Bergische Kinderhospiz werden maßgeblich durch die Jackstädt-Stiftung unterstützt. Ein aktuelles Beispiel ist die Förderung der neuen Spielstätte für die Wuppertaler Bühnen am Engels-Zentrum.
Die Jackstädt-Stiftung steht für das Lebenswerk von Dr. Werner und Lore Jackstädt. Das Paar heirateten 1952 und bauten gemeinsam den Papiergroßhandel des Vaters von Werner Jackstädt zu dem Weltkonzern „Jac“ auf, der bis zum Verkauf an einen amerikanischen Konzern im Jahre 2002 weltweit 2100 Mitarbeiter beschäftigte und einen Umsatz von rund 620 Millionen Euro erzielte.
Auf diesem Weg zur Weltmarktführerschaft nahm Lore Jackstädt nicht allein die Rolle der Frau ein, die ihrem Ehemann, dem erfolgreichen Unternehmer, den Rücken freigehalten hat. Sie stand von Beginn an im Beirat der Unternehmensgruppe und für die Personalabteilung und die sozialen Belange mit in der Verantwortung.
Rolf-Peter Rosenthal, Mitglied des Vorstands der Jackstädt-Stiftung und in seiner Funktion als früheres Mitglied der Geschäftsleitung der Deutschen Bank AG in der Region langjähriger Geschäftspartner der Familie, hebt die ausgleichende Persönlichkeit von Lore Jackstädt hervor. Sie habe ihren Mann immer begleitet, gestärkt und ihm Kraft gegeben.
„Die Gründung der Stiftung hat Lore Jackstädt hundertprozentig gefördert und begleitet“, sagt Rolf-Peter Rosenthal. So konsequent, wie sie zuvor über Jahrzehnte Gewinne im Unternehmen investierten, gingen die Jackstädts beim Aufbau ihrer Stiftung vor, in die der Erlös des Verkaufs der Jac-Gruppe in Höhe von 200 Millionen Euro als Stiftungsvermögen floss. Damit machten die Jackstädts die Wuppertaler zu ihren Erben — denn eines von drei Stiftungszielen ist neben Forschung und Lehre in den Bereichen Medizin und Betriebswirtschaftslehre das Wohl der Menschen in Wuppertal.
Die gebürtige Elberfelderin Lore Jackstädt steht seit dem Tod ihres Mannes im Jahr 2005 an der Spitze des vierköpfigen Stiftungsvorstandes. Für ihre Verdienste und ihren Einsatz wurde sie 2007 mit dem Ehrenring der Stadt Wuppertal ausgezeichnet — eine Ehrung, die auch ihr Mann bereits verliehen bekam, allerdings posthum.
Am 10. Juni 2010 wurde sie dann zur Ehrenbürgerin Wuppertals ernannt. 2011 wurde Lore Jackstädt für ihr Engagement zudem das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen.