Luxuslärm: Diese Band macht ganz viel Spaß

Deutschpop-Band aus Iserlohn begeistert den ausverkauften Live Club Barmen.

Barmen. Unkonventionell und publikumsnah kamen sie daher. Mit wenigen Worten überzeugten sie das Publikum im ausverkauften Live Club Barmen (LCB), in die Knie zu gehen, bei vier aufzuspringen und „ganz exzessiv durchzudrehen“. Beim Konzert der Band Luxuslärm am vergangenen Samstag im LCB war es kaum zu erkennen, wer mehr Spaß hatte: Das Publikum auf der Tanzfläche oder die Band auf der Bühne.

Das Quintett aus Iserlohn um Sängerin Janine „Jini“ Meyer spielte nicht nur viele Lieder aus seinem aktuellen Album „Carousel“ — Luxuslärm stellte dem Wuppertaler Publikum auch einige neue Songs exklusiv vor, die es auf das nächste Album (voraussichtliche Erscheinung Anfang 2014) schaffen könnten. Aber nicht nur das — mit Stimmzetteln waren die Zuhörer aufgefordert, ihre Meinung zu den Liedern kundzutun: „Auf den Zetteln könnt ihr ganz ehrlich sagen, was ihr davon haltet“, forderte Jini Meyer die Zuschauer auf.

Um es also wahrheitsgetreu zu sagen: Trotz leichter Warmlaufschwierigkeiten und zu großer Lautstärke am Anfang entwickelte sich das anderthalbstündige Konzert vor allem dank des musikalischen Könnens der Band, ihrer Bühnenpräsenz und Publikumsnähe, aber auch durch den Witz und Charme der stimmgewaltigen Sängerin zu einem vollen Erfolg.

Mit einer gekonnten Mischung aus pop-rockigen und ruhig-melancholischen Songs zu kritischen Themen — wie Schlankheitswahn oder Wahrhaftigkeit von Menschen und Liebe — erreichte die Band ihr breitgefächertes Publikum von Kindern und Jugendlichen über junge Erwachsene bis hin zu gesetzteren Semestern. Dass die 2006 gegründete Band Musik mit Inhalt macht und viel Wert auf die Mitsprache ihrer Fans legt, bewies sie mit ihren Liedern bereits in der Vergangenheit.

Bei Stefan Raabs „Bundesvision Song Contest“ holte sie 2012 für NRW den vierten Platz und zählt mit mehr als 200 000 verkauften Alben als eine der neuen deutschen Rocksensationen. Auch eine radikale Umbesetzung — 2011 sprangen Gitarrist, Keyboarder und Bassist aus der Ur-Formation ab und wurden durch neues Personal ersetzt — hat die Band offenbar gut verkraftet.

Dass die Chemie unter den Musikern stimmt, wurde am Samstag im LCB jedenfalls angenehm deutlich: „Als Frontfrau muss man auf die Band achten und voressen. Das muss alles vorher gecheckt werden, damit die Jungs ihre Figur halten“, erklärte Sängerin Jini — nachdem sie das Publikum zuvor aufgefordert hatte, mitgebrachte Gummibärchen und Schokolade auf die Bühne zu werfen.