„Machen Sie nichts Halbherziges“

Berater Johannes Warth hielt im Rahmen von WZ Wissen einen Vortrag über das Thema Achtsamkeit.

Foto: Andreas Fischer

Er nennt sich Ermutiger und Überlebensberater und ist nach eigener Definition „Deutschlands bekanntester Noname“. Spätestens seit seinem Vortrag im Rahmen der Serie WZ Wissen hat sich das in Wuppertal geändert und Johannes Warth hat rund 400 neue Fans gewonnen, die seinen Namen jetzt mit einem äußerst unterhaltsamen Auftritt verbinden. Wortwitz gepaart mit aktionsreichen Bildern spickten seine Botschaft, die sich so leicht in den Köpfen der Zuhörer manifestieren konnte. Um Achtsamkeit ging es und was daraus „ERFOLGt“.

Foto: Andreas Fischer

Schon die Schreibweise seines Themas zeigt seinen satirischen Umgang mit unserer Sprache. In Achtsamkeit steckt die Zahl acht und 8 Samen stellte er vor, die uns in Sachen Erfolg weiterbringen können. Getreu dem Motto „Man erntet was man sät“ säen wir alle das Kommende. Dass Warth die Schauspielkunst studierte, Theatererfahrung sowie Erfahrungen als Komiker und Entertainer in der freien Szene hat, würzte seine Rede mit kabarettistischen Elementen, so dass der ernsthafte Charakter seiner Ausführungen eindringlich vermittelt wurde.

Er führte seine Zuhörer entlang der acht Punkte und stellte zu Beginn fest: „Sie sind einsame Spitze, denn das Rennen der Einsamen haben Sie bei Ihrer Zeugung schon gewonnen“. Selbst ausgesprochenen Prophezeiungen wie „Heute wird ein schlechter Tag“ setzte er ein morgendliches Ritual vor dem Spiegel entgegen: „Das Beste, was den Menschen heute begegnen kann bin ich“. Wer mit sich selbst nicht klar kommt, kann nicht erwarten, dass andere das tun.

Immer wieder belustigt er mit seiner genauen Analyse unserer Sprache. „ Hinhören statt Zuhören. Zuhören heißt doch: Sie sind zu. Hören sie hin.“ und zeigt gleichzeitig wie abstrus sie in ihrer Bildhaftigkeit oft ist. „Ich hänge sehr an meinem Kind“ — bei dieser bildhaften Vorstellung lachte der ganze Saal, doch steckte auch Ernstes dahinter: achtsam sein und nicht beengen.

Für Warth beginnt alles mit dem ersten kleinen Schritt oder dem ersten Ball. Erst mit einem, zum Schluss mit fünf Bällen jonglierend, ermutigte er die Zuhörer, Neues zu lernen und auszuprobieren. Ausbildung heißt für ihn: Die Bildung ist aus, Weiterbildung ist besser, denn es heißt weiter. Mit einem kleinen Wortspiel will er der Furcht vor Veränderung begegnen: aus Change wird durch einen Buchstabenwechsel die Chance.

Von der Sinnsuche sprach er, nicht den Sinn nur nach monetärem richten, sondern schauen, was hinter dem Vorhang des Lebens steckt. „Sieben Sie aus und machen Sie nichts Halbherziges mehr. Haben Sie den Mut, nicht überall dabei sein zu müssen“. „Hochachtung beginnt bei einem selbst, und jeder sollte den anderen achten“: das Credo von Warth. Die Verbindung seiner acht Samen führt so zu einem persönlichen Personal Power Package. Ihm gelang an dem Abend eine Kombination aus Humor und Ernsthaftigkeit, die den Zuhörern im Gedächtnis bleiben wird. Das zeigte nicht zuletzt der lang anhaltende Applaus.

“ Noch zwei Vorträge gibt es im Rahmen der Reihe WZ Wissen: Am 15. November spricht die Profilerin, Dozentin und Buchautorin Suzanne Grieger-Langer zum Thema „Profiling Personality— Von der Person zur Persönlichkeit. Ihr Persönlichkeitsupgrade, um Ihr Leben und Ihre Karriere in Eigenregie zu gestalten“ Am 13. Dezember spricht Gereon Jörn, Experte für das Menscheln und für empfängerorientierte Kommunikation zum Thema: „Charakterkunde Menschenkenntnis erzeugt Menschenkenner“. Die Vorträge beginnen jeweils um 19.30 Uhr im Vortragssaal der Barmenia Versicherungen, Barmenia-Allee 1. Die Reihe WZ Wissen wird im kommenden Jahr mit acht weiteren Vorträgen fortgesetzt.