Magerwiesen am Scharpenacken: Warum Schafe ein Vorteil sind
Eine Expertin der Stadt äußert sich zum kontroversen Thema und zur Frage, warum Hunde dort nicht laufen dürfen.
Südhöhen. Der Scharpenacken und dessen unterschiedliche Nutzung sorgen immer wieder für Diskussionen. Die WZ sprach mit Ingrid Wedekind von der Unteren Landschaftsbehörde der Stadt zum Thema, das zuletzt wieder hochkochte.
Was ist der Sinn der sogenannten Magerwiesen?
Ingrid Wedekind: Die Magerwiesen besitzen einen sehr hohen Wert als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Sie weisen ein höheres Artenspektrum auf als stark gedüngte Wiesen und Weiden.
Hunde dürfen auf den Magerwiesen nicht laufen. Einige Hundehalter kritisieren das Verbot und verstehen nicht, weshalb Schafe dort trotzdem laufen dürfen. Wo liegt der Unterschied?
Wedekind: Schafe sind Weidetiere, Hunde sind Jagdtiere. Die Brut- und Rastvögel reagieren daher auf die Arten sehr unterschiedlich. Schafe stellen keine Bedrohung dar. Zudem erhält der Schäfer als Pächter der Wiesen von der Biologischen Station Vorgaben zum Artenschutz. Mit der Schafherde werden die Landschaftspflegemaßnahmen umgesetzt. Die Flächen dürfen nicht über das Weiden hinaus gedüngt werden. Hundekot und Urin verunreinigen die Flächen und können sogar Krankheitserreger enthalten. Außerdem können Teilflächen aufgedüngt werden, wodurch sich die Vegetation verändert. Ohne eine Beweidung würden die Flächen schnell mit Büschen zuwachsen und der offene Charakter des Scharpenackens mit den wunderschönen Landschaftsblicken ginge verloren.
Wie oft sind Schafherden überhaupt auf den Magerwiesen unterwegs?
Wedekind: Die Flächen werden nur von einer Schafherde dem Graswachstum entsprechend beweidet. Die Herde ist auch auf anderen Flächen unterwegs, zum Beispiel im Murmelbachtal und in der Gelpe, daher ist sie nicht immer oben auf dem Scharpenacken zu sehen.
Wie kann versucht werden, das Hundeverbot auf den Wiesen durchzusetzen?
Wedekind: Durch die gemeinsamen Info-Kampagnen von Landesbetrieb, Stadt und den Hundefreunden Scharpenacken sind Verstöße gegen das Betretungsverbot erfreulicherweise selten geworden. Die große Mehrheit der Nutzer, sowohl mit als auch ohne Hunde, respektiert die Schutzzonen, zumal ja nach wie vor weite Bereiche des Scharpenackens für die Naherholungsnutzung zur Verfügung stehen. Durch sporadische Kontrollen und die Kooperation mit den Hundefreunden Scharpenacken wird das Hundeverbot auf den Magerwiesen immer besser durchgesetzt.