Nachbarschatfsttreitigkeiten Manuela Vögler ist neue Schiedsperson für Barmen

Barmen · Manuela Vögler vermittelt als Schiedsperson im Bezirk Barmen-Nord bei Konflikten zwischen Nachbarn und kleineren Streitigkeiten.

Soziales Engagement ist Manuela Vöglers Hobby. Für vorerst fünf Jahre ist sie jetzt Schiedsperson in Barmen-Nord.

Foto: ANNA SCHWARTZ

Manuela Vögler ist neue Schiedsperson für den Bezirk Barmen-Nord. Gewählt wurde sie bereits im vergangenen Jahr, offiziell benannt im Februar 2021. Die Corona-Pandemie hatte das Prozedere etwas verzögert. Seit wenigen Wochen vermittelt die 50-Jährige offiziell bei Streitigkeiten zwischen Nachbarn und anderen Unstimmigkeiten – und hat direkt zwei Fälle an der Hand. Etwas ins kalte Wasser geworfen fühlt sich die Barmerin schon, schließlich habe eine professionelle Schulung zum Thema Schiedsamt – ebenfalls der Corona-Krise geschuldet – noch nicht stattfinden können. „Ich lese mir gerade alles selbst an und erhalte tolle Unterstützung von der Stadt und Markus Griebenow, unserem Obmann“, berichtet Vögler.

Um sich den Barmern als neue Schiedsperson vorzustellen, fasst sie alles Wichtige zu ihrer Person mit einem Augenzwinkern kurz und knapp zusammen: „Ich werde dieses Jahr 51, bin gelernte Biologielaborantin bei einem große Wuppertaler Pharmakonzern – welcher könnte das sein? – habe zwei Kinder, einen Hund und ein Haus – ganz spießig eben.“

Da sie sich nie für Sport begeistern konnte, sei soziales Engagement ihr Hobby geworden. Schulgremien, Schulpflegschaft, dann Mitarbeit im Kleiderladen der Wuppertaler Tafel und Essensausgabe auf der „Platte“. Fünf Jahre war sie als Schöffin am Landgericht aktiv – und jetzt eben Schiedsperson. „Ich war in der Kammer für die Berufungsverfahren eingesetzt. Da gab es viele Fälle, die ich persönlich gar nicht vor Gericht gebracht hätte“, erklärt sie den Grund, warum sie sich schlussendlich für den Posten als Schiedsperson interessiert habe. Als Beispiel nennt sie eine Streitigkeit, in der es darum geht, dass ein Hund beim Spaziergang an einem Fremden hochspringt und seine Jacke beschmutzt. „Und dann wird darüber gestritten, wer die Reinigung der Jacke zahlt. Wenn das Ganze vor Gericht landet, kostet es am Ende mehr als die Reinigung der Jacke.“

Als Schiedsperson kann Manuela Vögler solch kleine Streitigkeiten eventuell schon vorab zu einer Lösung bringen. „Wenn die Leute mehr miteinander reden, würden sich viele Konflikte von selbst lösen“, sagt die 50-Jährige. Ihre Aufgabe sei es, Raum dafür zu geben, dass zwei im Streit befindliche Parteien miteinander sprechen. „Und im besten Falle das Gespräch in eine Lösung zu lenken. Aber so, dass beide Parteien selbst dahin kommen.“ Wer Kontakt zu einer Schiedsperson wünscht, wird auf der Webseite des Wuppertaler Amtsgerichts fündig und meldet sich bei der für seinen Wohnbezirk zuständigen Person. „Dann muss er einen Antrag stellen, 25 Euro plus Auslagen für Dokumente zahlen und mir das Problem in einem Brief schildern. Das  ist so Vorschrift“, erklärt Vögler den Ablauf. Anschließend lädt sie beide Parteien an einem neutralen Ort zum Gespräch ein und eröffnet das Schiedsverfahren.