ART-Hotel Masern: Bus mit 65 Flüchtlingen musste wenden

Das Art-Hotel hat trotzdem seine ersten drei Bewohner. Die Landeseinrichtung ist jetzt offiziell in Betrieb.

Im ehemaligen ART-Hotel sind derzeit drei Flüchtlinge untergebracht.

Im ehemaligen ART-Hotel sind derzeit drei Flüchtlinge untergebracht.

Foto: Fischer, A. (f22)

Wuppertal. Ein Verdacht auf eine Masern-Erkrankung hat die für Dienstag geplante Ankunft einer 65 Personen starken Gruppe von Flüchtlingen im Art-Hotel verzögert. Die Gruppe war am Dienstag um 14.30 Uhr in Dortmund aufgebrochen und musste unterwegs wieder umkehren. Das berichtet ein Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg, die für die Verteilung der ankommenden Flüchtlinge auf die zentralen Unterbringungseinrichtungen des Landes verantwortlich ist.

Die Menschen, die vor wenigen Tagen in Deutschland angekommen waren, werden vorläufig in der Erstaufnahmeeinrichtung in Dortmund bleiben und stehen unter ärztlicher Aufsicht. „Sie stehen nicht unter Quarantäne, aber bleiben erst einmal dort, bis das Gesundheitsamt grünes Licht gibt“, so der Sprecher.

Unterdessen sind drei Flüchtlinge aus Essen und Lüdenscheid ins Art-Hotel eingezogen. Die Landeseinrichtung ist damit offiziell in Betrieb. Die Malteser leiten die Einrichtung, Wachleute der Firma MSS sind vor Ort, um die Einrichtung und die Bewohner zu schützen.

Laut Bezirksregierung Arnsberg könnte die nächste größere Gruppe von Flüchtlingen am Freitag oder Montag eintreffen. Das hänge vom Zulauf in NRW ab. Derzeit kommen pro Woche durchschnittlich 1250 Menschen nach NRW, die auf 36 Landeseinrichtungen verteilt werden — eines davon ist das Art-Hotel.

In dem ehemaligen Hotel sollen bis zu 600 Flüchtlinge Platz finden, bis sie durch das Land auf die Kommunen verteilt werden können. Da die Unterkunft eine Landeseinrichtung ist, werden die Flüchtlinge nicht auf die städtische Statistik gerechnet, erklärt Sozialdezernent Stefan Kühn. Aktuell liegt die Zahl bei 8500 Geflüchteten. Allerdings, so Kühn, werden die potenziell 600 untergebrachten Personen auf das Aufnahmesoll der Stadt gerechnet. „Wuppertal muss also 600 Flüchtlinge weniger aufnehmen“, so Kühn. Das spare die Stadt 2,4 Millionen Euro pro Jahr. „Wuppertal wird durch die Einrichtung entlastet“, schlussfolgert Kühn. Gleichzeitig kündigte er an, dass die Stadt sich um die Flüchtlinge kümmere und ihnen die Infrastruktur von Ehrenamtlichen, Vereinen und Kirchengemeinden zur Integration anbiete.

Das Hotel an der Bockmühle war seit August im Gespräch, eine Erstaufnahmeeinrichtung zu werden. Seit November haben sich angekündigte Einzugstermine immer wieder verzögert.