Massiver Eingriff, massiver Streit

Keine Frage: Die Hühnerstall-Anlage am Fettenberger Weg ist ein massiver Eingriff in eine Naturlandschaft, die ihresgleichen sucht. Ermöglicht wird er durch ein Baurecht, bei dem Landwirte und Agrarunternehmer am längeren Hebel sitzen und selbst in exponierten Lagen bauen dürfen, von denen andere nur träumen.

Das passiert nicht nur in Wuppertal und bedarf einer sehr genauen Prüfung - auch wenn es sich "nur" um ein Betriebsgebäude handelt.

Auch beim Streit am Dönberg schenken sich beide Seiten nichts. So weit, so schlecht: Nicht miteinander, sondern übereinander zu reden, steht für eine Diskussionskultur, mit der man es in Wuppertal leider immer häufiger zu tun bekommt. Das Unternehmen Hennenberg pauschal zu kriminalisieren, ist dabei ebenso unangebracht wie der Versuch, die anhaltenden Proteste gegen dessen umstrittene Stall-Anlagen als grüne Spinnerei abzutun.

Tatsache ist aber auch: Niemals war es so einfach, sich als Verbraucher umfassend über die Herkunft seiner Lebensmittel zu informieren. Und: Dass Bio-Produkte naturgemäß nicht in Hülle und Fülle für einen Millionenmarkt produziert werden können, der letzten Endes dann doch nur auf den Preis schaut, sagt der gesunde Menschenverstand. Niemand wird gezwungen, Produkte zu essen, denen Massentierhaltung zugrunde liegt.

Eine Stall-Anlage wie am Fettenberger Weg sollte in Wuppertal nicht zur Regel werden - gerade was die Lage mitten in der freien Natur betrifft. Über alles andere darf auch in Zukunft gestritten werden, solange es sachlich bleibt. Auf der Kleinen Höhe, am Fettenberger Weg - wie auch auf der Nordbahntrasse.