Forensik Masterplan des Landes an der Parkstraße ist unvollendet
Im Jahr 2007 legte der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW einen Masterplan für eine 30 Hektar (300 000 Quadratmeter) große landeseigene Fläche an der Parkstraße vor. Viele Aspekte der Planungen sind inzwischen umgesetzt: die Jugendvollzugsanstalt, die Justiz- und die Finanzfachschule des Landes.
Nachdem sich die restliche Fläche als zu klein für einen Neubau der Bereitschaftspolizei erwiesen hat, will das Land NRW nun dort eine forensische Klinik bauen, sollte sich der Stadtrat am 22. Juni gegen die Bebauung der Kleinen Höhe entscheiden.
An der Parkstraße hat sich die WZ am Dienstag umgeschaut und einen Rundgang um das umzäunte Gelände gemacht, auf dem 1992 die Standortverwaltung der Bundeswehr eingezogen war. Fünf Hektar (50 000 Quadratmeter) werden für die Forensik benötigt). Ironie der Geschichte, dass die Neubauten für die Verwaltung, Lager, Werkstätten und Kleiderkammer der Standortverwaltung damals nur einige Jahre genutzt wurden. Sie waren eigentlich schon bei ihrer Inbetriebnahme überflüssig, denn während der Bau- und Planungsphase hatte sich die Welt gewandelt. Der Fall der Mauer und das Ende des kalten Krieges führten zur Abrüstung, die das Ende des Bundeswehrstandortes Wuppertal und seiner vier Kasernen zur Folge hatte. Nach wenigen Jahren im Betrieb schloss auch die Kleiderkammer - die viele Millionen Euro teure Investition des Bundes steht seitdem leer.
Von außen hat es den Anschein, dass der Zahn der Zeit nicht allzu sehr an den vier Gebäuden genagt hat. Kein Wunder, dass 2015 zum Höhepunkt der Flüchtlingswelle geprüft wurde, ob dort zumindest notdürftig Menschen untergebracht werden könnten. Doch dazu kam es nicht, denn für eine zentrale Flüchtlingseinrichtung des Landes NRW mit einer Kapazität ab 500 Personen reichte die Fläche nicht.
Bestehende Gebäude würden der Forensik weichen müssen
Sollte die Forensik dort gebaut werden, wird Platz für 150 Insassen geschaffen. Eine fünf Meter hohe Mauer würde rund um die Forensik gebaut. Aktuell würden Bäume aus Blickrichtung der Parkstraße auch diese Mauer verdecken.
Die vier Gebäude der Standortverwaltung würden den Forensik-Plänen vermutlich weichen müssen. In dem Konzept für den Bau einer Bereitschaftspolizei an der Parkstraße hieß es noch: Es ist zu prüfen, in wie weit die bestehenden Gebäude der ehemaligen Standortverwaltung der Bundeswehr, die in einem guten Zustand sind, durch die Polizei genutzt werden können.
Auf dem Hof vor dem Werkstattgebäude der Standortverwaltung sind Holzkästen mit Bohrkernen gestapelt. Die Bodenproben scheinen allerdings schon vor Jahren vorgenommen worden zu sein. Schon bei den Planungen 2007 war der Lärmschutz ein Thema. So wurde auf den Ausbau der L 419 hingewiesen. Bekanntlich ist es bis heute bei den Planungen für einen vierspurigen Ausbau und damit auch für eine Lärmschutzanlage geblieben. Vom Lärm der L 419 ist aber am Dienstag nichts zu hören, die Bäume bilden eine natürliche Lärmschutzwand, und Ronsdorf scheint dahinter weit entfernt zu liegen. Doch im Stadtteil formiert sich inzwischen der Widerstand gegen den Bau einer forensischen Einrichtung. SPD und FDP halten an der bisherigen Planung der Verwaltung fest, dem Land die Fläche mit einer Größe von fünf Hektar (50 000 Quadratmeter) abzukaufen, um dort Gewerbe anzusiedeln.