Tourismus Mehr ausländische Gäste in Wuppertal
Der Anstieg der Touristen geht auf verstärktes Marketing und mehr Hotelangebote zurück.
Hotels, Campingplätze und andere Beherbergungsanbieter dürften sich im vergangenen Jahr gefreut haben: Denn die Zahl der Hotelgäste und -übernachtungen sind 2019 auf ein Rekordhoch gestiegen. Das Landesamt für Information und Technik NRW (IT.NRW) hat im Februar die Zahlen bekannt gegeben, wie viele Touristen die einzelnen NRW-Regionen besucht und eine Übernachtungsmöglichkeit genutzt haben. Demnach gab es im gesamten Bergischen Städtedreieck um Wuppertal, Solingen und Remscheid einen Anstieg der Gästezahlen um 7,9 und der Übernachtungen um 6,6 Prozent. Wuppertal konnte sogar einen noch höheren Anstieg verzeichnen, denn hier gab es 2019 mit rund 270 000 Gästeankünften ein Plus von 12,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Holger Piwowar, Geschäftsführer des Bergisch Land Tourismus Marketing, sieht den Grund dafür vorwiegend in der gesteigerten Bewerbung des Raumes im Ausland – vor allem in Belgien, Großbritannien und den Niederlanden. Die Hauptzuwachsraten gebe es bei den ausländischen Gästen, die seien bei den Niederlanden sogar zweistellig (29 Prozent). Diese Annahme bestätigen auch die Zahlen des IT.NRW, denn dort wird ausgewiesen, dass die Gästeanzahl aus dem Ausland um 24,6 Prozent gestiegen ist.
Doch was war im vergangenen Jahr so besonders? „Eigentlich gab es keine besonderen Großveranstaltungen oder Messen im vergangenen Jahr“, erinnert sich Marie Haus, Vorsitzende der Dehoga Nordrhein. Allerdings steige die Affinität bei Unternehmen oder auch Brautpaaren, ihre Eventlocations nach weiter außerhalb zu verlagern. Holger Piwowar sieht den Anstieg auch in dem Projekt „Bergisch Radeln“ begründet, das die Nordbahntrasse mit diversen Touren und Übernachtungsmöglichkeiten bewirbt. „Die Besucher fahren eine Route an einem Tag, übernachten irgendwo und fahren am nächsten Tag weiter“, sagt er.
Das bestätigt Martin Bang, Geschäftsführer von Wuppertal Marketing. Er hat eine weitere Erklärung: Seit knapp anderthalb Jahren gibt es mehr Hotelangebote auf demselben Niveau (Vienna House, Ninety-Nine, Fleming`s Express), die wiederum Pauschalreisen begünstigen, weil die Gäste dieselbe Qualität dort erfahren können. Der Bekanntheitsgrad und die Zusammenarbeit mit den Reiseveranstaltern steigt und somit auch die Nachfrage. Die Marketingmaßnahmen rund um das Städtedreieck hätten gefruchtet, das spiegele sich jetzt auch in den höheren Zahlen wider.
Die Museen in der Region könnten von dem Trend profitieren, haben aber bis zum jetzigen Zeitpunkt keine validen Zahlen dazu, ob es einen Besucheranstieg gab oder nicht. Dr. Uwe Bosch, Leiter des Deutschen Röntgen Museums Remscheid, und auch Dr. Sixt Wetzler, stellvertretender Leiter des Deutschen Klingenmuseums Solingen, sehen Tendenzen zu einer erhöhten Besucheranzahl in 2019.
Beim Von der Heydt-Museum habe es hingegen keine Steigerung gegeben.