Mehr Ticket-Kontrollen in der Schwebebahn
Die Stadtwerke setzen jetzt zusätzliche Teams in den Zügen ein — und haben alleine an einem Tag gut 40 Schwarzfahrer erwischt.
Wuppertal. Die Zahlen sprechen für sich: Alleine im ersten Jahr nach der Einführung der Ticketkontrollen beim Einstieg in die Wuppertaler Linienbusse kam bei den Stadtwerken eine Mehreinnahme von fast einer Million Euro zusammen — jenseits aller Diskussionen über den Aufwand und zusätzliche Wartezeiten. In Zukunft werden es Schwarzfahrer auch in der Schwebebahn schwerer haben, seitdem die WSW zusätzliche Ticket-Kontrollen durchführen.
Wie die WSW auf WZ-Nachfrage berichten, sind seit kurzem zusätzliche Teams von Stadtwerke-Mitarbeitern im Zugverkehr unterwegs, um gezielt die Tickets der Schwebebahn-Passagiere zu kontrollieren. „Mit Erfolg“, berichtet Ulrich Jaeger, Geschäftsführer der WSW-Mobil GmbH, im Gespräch mit unserer Zeitung. So habe man alleine an einem Arbeitstag gut 40 Schwarzfahrer ermittelt, die mit 40 Euro zur Kasse gebeten werden. Und längst gibt es bundesweit Forderungen, die Zahlung auf 60 oder sogar 120 Euro heraufzusetzen.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Dunkelziffer der Schwarzfahrer gerade bei der Schwebebahn hoch liegt — je nach Streckenabschnitt und Tageszeit: Einstiegskontrollen wie bei den Bussen sind hier nicht möglich, eben weil die Fahrer auch in den neuen Wagen abgeschottet arbeiten werden und gleich mehrere Zugänge zu kontrollieren wären.
Eine grundsätzliche Kontrolle der Tickets müsste also schon an den Zugängen der Bahnhöfe ansetzen — wie die WZ das bereits vor zwei Jahren zum Thema gemacht hat, mit Blick auf „geschlossene“ Bahnsysteme in anderen Großstädten. Solche Einlasskontrollen würden „in der Branche diskutiert“, fügt Jaeger hinzu, eben weil Schwarzfahrer zunehmend ein Problem sind: „Wir beobachten das. Bei der Schwebebahn gibt es aber viele Fragen, die bei einer solchen Lösung zu klären wären.“
Dazu gehört zum Beispiel der Zugang, der Menschen mit Behinderung trotz aller Kontrollen problemlos zu ermöglichen ist, und das auch durch die Aufzüge.
Dass es im chronisch defizitären Bus- und Bahnverkehr um jeden Euro geht, haben die aktuellen Kürzungen bei den Buslinien noch einmal unterstrichen. Und auch die Betriebs- und Baukosten bei der Schwebebahn lassen keine Luft mehr nach oben: Beim Abschluss der Jahrhundertsanierung der Schwebebahn nutzen Schwarzfahrer ein System, das — mit öffentlicher Förderung — dann insgesamt gut 600 Millionen Euro gekostet haben wird.