Haus und Grund "Mehr Werbung für Wuppertal in Düsseldorf"

Günstiger Wohnraum im Tal sollte in den benachbarten Städten bekannter gemacht werden, fordert Hermann Josef Richter von Haus und Grund Wuppertal und Umgebung.

Wuppertal hat viel attraktiven Altbaubestand zu bieten.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Mehr Belastungen für Vermieter, höhere Nebenkosten für Mieter: Über die mögliche Erhöhung der Grundsteuer B in Wuppertal wird im Tal weiter engagiert diskutiert. Das Thema war daher auch ein zentrales bei der jüngsten Jahreshauptversammlung des Eigentümerverbands Haus und Grund Wuppertal und Umgebung im großen Saal der Barmer Concordia.

Foto: Gerhard Bartsch

„Wir fordern von den Ratsfraktionen, dass sie sich noch vor der Bundestagswahl im September verbindlich zu einer möglichen Anhebung der Grundsteuer B äußern“, sagte der Vorsitzende Hermann Josef Richter. Die Erhöhung ist seit längerem im Gespräch. Bergische Mieter und Vermieter protestieren gemeinsam dagegen, zuletzt mit einem Offenen Brief an Kämmerer Johannes Slawig. Die Stadt argumentiert mit hohen Kosten — auch in diesem Zusammenhang forderte Richter, die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft „zu verkaufen, so lange es überhaupt noch möglich ist“.

Wohnungsbau und Leerstand waren weitere Themen des Abends. Mehr junge Familien und Hausbauer müssten motiviert werden, Eigentum zu schaffen, so der Vorsitzende: „Es gibt in Wuppertal eine Eigentumsquote von 30 Prozent, im Bund liegt sie bei 46 Prozent, in NRW bei 42 Prozent — deshalb rufe ich dazu auf, Grundstücke für den Einfamilienhausbau zur Verfügung zu stellen.“ Gleichzeitig müssten Anreize geschaffen werden, Leerstand zu verringern. „In Wuppertal stehen rund 12 000 Wohnung leer.“ Gehe man davon aus, dass von rund 190 000 Wohnungen 58 000 von den Eigentümern selbst bewohnt würden, dann handele es sich bei der Zahl ungenutzter Wohnungen um einen Leerstand von mehr als acht Prozent, so Richter. Deshalb sei es wichtig, anderswo Werbung für die hiesigen günstigen Mieten zu machen. „Die Stadt Wuppertal sollte in den teuren Metropolen Düsseldorf und Köln mit ihrem großartigen Pfund wuchern.“

Haus und Grund kritisiert außerdem „die höchste Grunderwerbsteuer in ganz Deutschland“: Mit 6,5 Prozent liege NRW an der Spitze, „hier fordere ich, dass es entweder einen Freibetrag bei Eigenbedarf geben sollte,“ so Richter — oder, dass man auf den alten Satz zurückkommen solle.