Besuchermagnet in Barmen Meilenstein fürs Wuppertaler Schwebodrom: 50 000. Gast besucht das Museum
Wuppertal · Exakt zehn Monate nach der Museumseröffnung wird die Besucherzahl geknackt.
Das „Schwebodrom“, Wuppertals neuestes und vielleicht innovativstes Museum, feierte am Mittwoch einen besonderen Meilenstein: die 50 000. Besucherin seit seiner Eröffnung. Exakt am Mittwoch vor zehn Monaten hat das Schwebodrom am 21. Oktober 2023 seine Türen in Barmen eröffnet. Die Exposition ist mehr als nur ein gängiger Museumsbesuch, sie soll die Schwebebahn – das Wahrzeichen Wuppertals – mit allen Sinnen nahbar machen.
Die erste Station ist eine Projektionswelt von Lichtkünstler Georg Eisenmann, im zweiten Raum lernen die Besucher durch eine Ausstellung mehr über die Geschichte des Wahrzeichens und zum Abschluss können sie durch eine Virtual-Reality-Brille an einer Zeitreise teilnehmen und Wuppertal im Jahr 1929 aus dem Kaiserwagen bestaunen.
Das Museum hat sich in den letzten Monaten zu einem echten Besuchermagneten entwickelt. Thomas Helbig, Geschäftsführer des Schwebodroms, und Martin Bang, Geschäftsführer der Wuppertal Marketing GmbH, überraschten den noch unwissenden Jubiläumsgast mit Präsenten und Blumenstrauß. Nachdem Gisela Woschick ihr bereits bezahltes Ticket gescannt hatte, sprang das Gerät auf die gewünschte Zahl um und die 64-Jährige wurde mit den Worten „Glückwunsch, Sie sind unsere 50 000. Besucherin“ begrüßt.
Ihr erster Gedanke, wie sie später verriet: „Oh Gott, im Rampenlicht stehen ist gar nicht meins“, erzählte die noch etwas überrumpelte Jubiläumsgästin ehrlich. Die Besucherin kommt aus der Gemeinde Ascheberg im Süden des Münsterlandes in Nordrhein-Westfalen. Knapp eine Stunde vor dem Besuch im Schwebodrom kam sie mit drei Freundinnen in Wuppertal an, um von dort aus ihre jährliche Wochenend-Fahrradtour zu starten. Diese erstreckt sich dieses Mal von Wuppertal nach Schloss Burg, über Olpe bis hin nach Schwerte, von wo aus es für die Freundesgruppe mit dem Zug wieder nach Hause geht. Kennengelernt haben die vier Frauen sich vor 30 Jahren über das Turnen. Seit fast einem Jahrzehnt ist diese Tradition nun fester Bestandteil ihres Kalenders. Auf das Schwebodrom aufmerksam geworden sind sie bereits seit Eröffnung durch einen Radiobeitrag. „Das hatte sich interessant angehört, also dachten wir, starten wir die Tour hier“, sagte Monika Kehrenberg, die ebenfalls der Freundesgruppe angehört.
Die Geschenke wie auch ein Gutschein für einen neuen Blumenstrauß werden Gisela Woschick zwar aufgrund von Platzmangel auf ihrem Gepäckträger nach Hause geschickt, was sie aber direkt mitnehmen durfte, war das neu dazu gelernte Wissen über die Schwebebahn. „Ich fand besonders die Kombination aus Lichtinstallation und der virtuellen Reise, zusammen mit den ganzen Informationen, toll und bin noch ganz begeistert“, erzählte die Jubiläumsbesucherin, die das Museum weiterempfehlen würde. Im Anschluss ließ sich die Gruppe auch nicht eine Fahrt in der gegenwärtigen, realen Schwebebahn entgehen, bevor es für sie wieder auf den Fahrradsattel ging.
Verbunden mit dem Anspruch, die Schwebebahn schätzen zu lernen
Martin Bang wünschte sich derweil, dass die Wuppertaler die Schwebebahn nicht nur als Verkehrsmittel wahrnehmen, sondern schätzen, wofür die Bahn steht. „Mit dem Schwebodrom hat unser Alleinstellungsmerkmal endlich einen spezifischen Ort bekommen und – wie bei der Freundesgruppe hier – Touristen einen Grund für eine Reise“, erklärte der Geschäftsführer der Wuppertaler Marketing GmbH, die mit dem Museum kooperiert. Auch Thomas Helbig schloss sich dem an. Seiner Meinung nach werden nicht nur die Innenstadt und die Gastronomie durch die Besucher belebt, sondern „man wird von der Innovationskraft dieser Stadt begeistert – die Schwebebahn hat dafür damals den Grundstein gelegt“, erklärte er stolz.
Mittlerweile sind sämtliche Bundesländer im Gästebuch verzeichnet, Besucher aus etwa 30 Ländern aufgelistet und fast alle Wochenenden ausgebucht. Thomas Helbig schaut zuversichtlich in die Zukunft und ist weiterhin davon überzeugt, dass das Schwebodrom zahlreiche Besucher anziehen wird. „Natürlich wäre es schön, wenn wir bis zum Jahresjubiläum die 60 000 knacken“, sagte er lächelnd. Für die Fahrradgruppe von Gisela Woschick stand eins am Mittwoch jedenfalls fest: „Sie darf ab heute gerne immer als Letzte ihr Ticket bezahlen“, bestimmten ihre Freundinnen.