WZ-Serie: Kochkunst in Familienhand Von Maultaschen bis zur Moccacreme: Familiengeführtes Restaurant „Marines“ in Wuppertal

Wuppertal · Das Restaurant Marines an der Wiesenstraße ist seit 17 Jahren eine familiengeführte Institution – vor allem für mediterrane Küche.

Das Restaurant „Marines“ an der Gathe ist ein Familienbetrieb (v. l.): Mercedes, Vanessa, Denis und Maria del Mar kümmern sich um Küche und Gäste.

Foto: Florian Schmidt

Die Gathe ist nicht unbedingt Wuppertals Prachtstraße, doch auch sie hat ihre verborgenen Schätze. Unter anderem das „Marines“, das Speiselokal unter weiblicher Leitung, wobei die Damen Maria del Mar („Merry“), Mercedes und Vanessa alle den Nachnamen Marin trage, was sich im Namen des Lokals ausdrückt.

Seit 17 Jahren wirken die drei gebürtigen Spanierinnen an der Gathe an der Einmündung zur Wiesenstraße und haben sich im Laufe der Jahre etabliert und sich ein Stammpublikum erworben. Mercedes, die in der Küche das Regiment hat, und „Merry“ sind Schwestern, während Vanessa eine Nichte ist, die vornehmlich im Service wirkt, von Haus aber Industriekauffrau ist und schon als Schülerin der Else-Lasker-Schüler-Schule gern gekellnert hat.

Maria hat mal auf Lehramt studiert, daneben aber unter anderem im Elberfelder Szenelokal „Katzengold“ gekellnert und an der Gastronomie Gefallen gefunden. „Im Grunde betreiben wir das Lokal als Familienbetrieb hobbymäßig“, sagt Merry und lässt einfließen, dass auch noch zwei Söhne tatkräftig mithelfen. Einer davon ist Denis. „Als Corona die Gastronomie zur Untätigkeit verurteilt hat, haben uns viele Mitarbeiter verlassen. Da mussten eben die Familienmitglieder ran“, berichtet Denis, und „Merry“ fügt hinzu: „Das hat damals unsere Familie noch weiter zusammengeschweißt.“ Dennoch war es eine schwierige Zeit. „Mal durften die Gäste nur mit Maske das Lokal betreten und diese nur am Tisch ablegen. Mal mussten wir Speisen und Getränke draußen servieren. Oder wir mussten zwischen den Tischen Trennwände errichten, was ja alles für uns auch mit erheblichen finanziellen Aufwendungen verbunden war.“ Wobei niemand unter den Marines den damals Regierenden einen Vorwurf wegen des Lockdowns macht. „Die standen damals ebenso ratlos vor der Situation wie wir alle. Man hatte einfach mit der Pandemie keine Erfahrungen.“

Zwar sind die Marines spanisch-stämmig, unterhalten sich mal in Spanisch, mal in Deutsch, aber was die Speisekarte angeht, ist diese eher mediterran ausgerichtet und wechselt nahezu täglich, wobei das „Marines“ die angebotenen Gerichte vor allem regional und saisonal platziert. „Wir haben keine starre Planung, sondern richten uns danach, was der Markt gerade hergibt.“

Aber das nicht unbesehen: „Wichtig ist uns zum Beispiel, dass die Tiere, deren Fleisch bei uns auf den Tisch kommt, artgerecht gehalten werden“, konstatiert Merry. „Wir beziehen es us einer Bio-Fleischerei und denken, dass die Gäste das auch am Geschmack merken“, erklärt sie und betont zudem, dass die Zutaten aus regionaler Produktion stammen müssen.

Im Lokal, in dem das Mobiliar aus Holz besteht, ist man stolz auf die Flexibilität, die einen Familienbetrieb auszeichnet. „Deshalb können wir ohne großen Aufwand auf die Wünsche der Kunden eingehen. Wenn ein Kunde keinen Knoblauch mag, geben wir in der Küche Bescheid. Und wenn ein Gast sein Fleisch am liebsten mit einer Pfeffersoße möchte, bekommt er die auch“, sagt Denis, und Vanessa fügt hinzu: „Natürlich nehmen wir auch auf Allergien unserer Kundschaft Rücksicht und bereiten sie so zu, dass das Essen Freude macht.“ Auf der Speisekarte wird versichert: „Wir kochen à la minute und können deshalb auch Ihre Wünsche bezüglich Allergene berücksichtigen.“

Dass es inzwischen oft den Wunsch gibt, ein veganes Gericht zu verzehren, macht den Damen im Marines keine Schwierigkeiten, und Mercedes hat derzeit auch gegrillte Wassermelone, Grüne-Bohnen-Drillingspfanne, Büffel-Mozzarella in Radieschen-Öl, Pisto-Maultaschen und Moccacreme auf die Speisekarte gebracht. Wobei auch der große Tapas-Teller auf Wunsch vegetarisch oder vegan serviert wird.

Das Lob geht geht gern in die Küche an Mercedes

„Und wenn ein Gast mal einen besonderen Wunsch äußert, der nicht auf der Speisekarte steht, dann tun wir unser Bestes, den auch zu erfüllen. Wenn nicht sofort, dann bei seinem nächsten Besuch.“ Bei dem haben die Gäste übrigens die Wahl, drinnen oder draußen zu sitzen. Viele sind Stammkunden, doch natürlich kommen auch völlig neue Gäste ins Lokal an der Wiesenstraße. „Da freuen wir uns, wenn wir ein gutes Feedback bekommen“, berichtet Denis und beteuert, dass er das Lob auch an die Küche weitergibt – an Tante Mercedes. Da sich das Lokal großer Beliebtheit erfreut, wird eine Tisch- oder Platzreservierung empfohlen.

Geöffnet hat das Restaurant Marines, Wiesenstraße 2, von Dienstag bis Samstag jeweils ab 18 Uhr. „Wir schließen erst, wenn der letzte Gast gegangen ist“, so Mercedes.