Messerstiche nach Streit in der Moschee: 34-Jähriger angeklagt
Vater und Sohn in der Elberfelder City schwer verletzt: Kurde aus Hagen muss sich wegen versuchten Totschlags verantworten.
Elberfeld. Weil er am 4. April dieses Jahres auf der Schwanenstraße in der Elberfelder City einen 48 Jahre alten Geschäftsmann und dessen Sohn (24) mit einem Klappmesser angegriffen und schwer verletzt haben soll, muss sich Anfang November ein Deutsch-Kurde aus Hagen vor dem Landgericht verantworten. Der Vorwurf lautet: versuchter Totschlag.
Wie berichtet, fand der Messerangriff am helllichten Tag statt — mitten in der Fußgängerzone, vor den Augen zahlreicher Passanten. Der Vater wurde in die Brust getroffen. Nur eine Rippe habe den direkten Stich ins Herz verhindert. Sein Sohn wurde in die linke Flanke und in den Rücken getroffen. Wie berichtet, gingen die Ermittler von einer „Nichtigkeit“ als Tatmotiv aus.
Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft die Umstände, die zur Messerattacke führten, rekonstruiert. Demnach sollen sich der Angeklagte und der 48-Jährige geraume Zeit vor dem 4. April in einer Moschee getroffen haben. Dort soll der Wuppertaler den Hagener wegen dessen angeblich ungebührlichen Benehmens angesprochen haben. Das wiederum soll zur Folge gehabt haben, dass der Hagener, immer wenn er am Geschäft des 48-Jährigen in der Elberfelder Innenstadt vorbeikam, dort ausspuckte.
Eine Beleidigung, die der Wuppertaler am Tattag verbal quittiert haben soll. Zu einem Dialog sei es aber nicht gekommen. Der Hagener sei stattdessen sofort körperlich aggressiv geworden und habe seine Gegenüber geschubst. Dessen Sohn habe daraufhin mit einem Schuhlöffel versucht, den Spucker abzuwehren. Der habe ein Messer gezogen und trotz mehrfacher Gegenwehr und Flucht — unter anderem in ein benachbartes Geschäft — immer wieder versucht, die Männer mit dem Messer zu verletzen. „Ich schwöre, ich töte Dich“, soll der Hagener gesagt haben.
In dem Geschäft wurde der mutmaßliche Messerstecher schließlich überwältigt und von der Polizei festgenommen. Der 48-Jährige befindet sich in U-Haft und macht von seinem Schweigerecht Gebrauch. Für das Verfahren sind bislang acht Verhandlungstage geplant.