Meyer fordert Schnellbuslinie
2017 wird der Hauptbahnhof wochenlang vom Schienennetz abgekoppelt. Der Baudezernent verlangt einen Ersatzverkehr von der Bahn.
Wuppertal. Am vergangenen Wochenende ging mal wieder nichts am Hauptbahnhof. Die Deutsche Bahn arbeitete am Stellwerk und legte den Bahnverkehr lahm. Auch an fünf weiteren Wochenenden alleine bis März wird das der Fall sein. Alles nur ein Vorgeschmack auf 2017: Sowohl in den Oster- als auch in den Sommerferien wird kein Zug am Döppersberg fahren, Wuppertal also abgekoppelt.
„Schön ist das nicht“, sagt Baudezernent Frank Meyer. Er habe zwar Verständnis für die Bahn. „Aber sie muss für einen reibungslosen Schienenersatzverkehr sorgen“, betont er. Seine Forderung: ein Schnellbus zwischen Wuppertal und Düsseldorf Hauptbahnhof, der eben nicht wie jetzt noch „an jedem Dorf hält“, wie Meyer anprangert. Eine Forderung oder mehr ein frommer Wunsch? Viele Kritiker werfen der Bahn vor, dass sie ohnehin mache, was sie wolle — und der Stadt, dass sie tatenlos zuschaue.
Meyer betont, dass die Verwaltung das „Bestmögliche“ herausholen wolle. Dass es aufgrund der Stellwerksarbeiten zu einer wochenlangen Sperrung kommen würde, sei immer bekannt gewesen. „Und es ist gut, dass die Bahn den Termin so früh genannt hat.“ Noch blieben so fast eineinhalb Jahre, um notwendige Vorkehrungen zu treffen. „Und auch der Bahn muss ja daran gelegen sein, ihre Kunden zufriedenzustellen.“
Frank Meyer auf die Frage, ob bis zur Bahnsperrung im Sommer 2017 die B 7 wieder frei sein wird
Der Konzern arbeite an einem Konzept, hieß es bereits vor Monaten von der Bahn. Regelmäßig gebe es Treffen. „Ziel ist es, für den Zeitraum der Sperrungen einen einwandfreien Schienenersatzverkehr mit schnellen Verbindungen für die Reisenden sicherzustellen“, sagt eine Bahnsprecherin. Auf die Frage, ob und wie der Konzern auf Bitten der Stadt eingehe, gab es keine Antwort. Meyer selbst bringt auch die Wuppertaler Landtagsabgeordneten ins Spiel, die ihrerseits versuchen sollten, Einfluss über das Verkehrsministerium zu nehmen.
Der Schienenersatzverkehr müsse auf jeden Fall funktionieren, betont der Baudezernent noch einmal — wohl wissend, dass unter Umständen im Sommer 2017 die B 7 noch gesperrt sein wird. „Wir haben immer von drei Jahren gesprochen.“ Stichtag wäre dann der 21. Juli 2017. Die Sommerferien — und damit die Gleissperrung — beginnen gut eine Woche früher. Eine Prognose, ob die B 7 dann frei sein wird, will und kann er nicht geben. „Wir versuchen alles“, erklärt Meyer, fügt aber an: „Ein Versprechen kann ich nicht geben.“