Mezzosopranistin Catriona Morison bleibt Wuppertal verbunden

Seit die Mezzosopranistin Catriona Morison den „BBC Cardiff Wettbewerb“ gewonnen hat, ist sie eine gefragte Künstlerin. In der kommenden Spielzeit tritt sie als Gast in Wuppertal auf.

Die ausgezeichnete Mezzosopranistin Catriona Morison ist noch festes Ensemblemitglied der Wuppertaler Oper. Doch das ändert sich zur neuen Spielzeit.

Foto: Claudia Scheer van Erp

Sie ist 32 Jahre jung und auf dem besten Weg, ein Star in der Welt der Konzert- und Opernsängerinnen zu werden. Gewann zuletzt den international renommierten Gesangswettbewerb „Cardiff Singer of the World 2017“. Seit 2016 singt die Schottin Catriona Morison im Ensemble der Oper Wuppertal. Doch nun heißt es Abschied nehmen. In der neuen Spielzeit tritt sie als Gast bei den Bühnen auf. Warum sie dennoch ihre Wohnung behält, was ihr das Singen bedeutet und worauf sich die Wuppertaler dennoch freuen dürfen, erzählt die Mezzosopranistin im Gespräch mit der WZ.

Wie kamen Sie zum Singen?

Catriona Morison: Als Kind habe ich immer gesungen, Geige und Bratsche gespielt. Meine Mutter ist Musikerin. Musik war immer im Haus. An der High School musste ich Geige spielen und irgendetwas anderes, und da dachte ich, „ok, dann singe ich“.

Was führte Sie nach Deutschland?

Morison: Ich habe in Schottland studiert und bin über Erasmus an die Universität der Künste in Berlin gekommen. Ich fand es ganz toll, wohnte 15 Minuten von der Deutschen Oper entfernt. Es gab so viel Musik. In Deutschland wissen die meisten Leute, was Oper ist. In fast allen größeren Städten gibt es eine Oper, und es gibt mehr finanzielle Förderung. In Großbritannien ist Oper nicht so normal wie in Deutschland.

Sind Sie damals in Deutschland geblieben?

Morison: Nein, nach sechs Monaten ging es zurück. Ich beendete mein Studium mit dem Master und musste umziehen, weil es in Schottland nicht so viele Möglichkeiten für Sänger gibt. London oder Deutschland standen zur Auswahl. Ich hatte Kontakte zu Deutschland, und so kam ich 2013 nach Köln. Es folgte ein Opernstudium in Weimar, und dann bewarb ich mich in Wuppertal, wurde zur Spielzeit 2016/17 ins Ensemble aufgenommen.

Was bedeutet Ihnen die Bühne?

Morison: Ich glaube, ich war immer dramatisch. Es passt zu meiner Natur, auf der Bühne zu stehen. Als ich anfing zu singen, war ich sehr nervös, heute noch bei schwierigeren oder neuen Rollen. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Ich habe jede Woche eine Vorstellung, vertraue meiner Stimme. Sie macht, was sie soll.

Erzählen Sie vom BBC Cardiff Gesangswettbewerb:

Morison: Der Wettbewerb ist so berühmt. Als ich studierte, habe ich mit meiner Freundin den Wettbewerb im Fernsehen verfolgt. Ich wollte einfach sehen, wie weit ich komme. Und ich hatte schon bei anderen Wettbewerben Preise gewonnen. Eigentlich mag ich Konkurrenz nicht, aber ein Wettbewerb ist wichtig für die Karriere. Schon als ich erfuhr, dass ich unter die besten 20 gekommen war, war es ein unglaubliches Gefühl. Der Wettbewerb fand dann über 14 Tage im Juni 2017 in Cardiff statt. Ich kam ins Liedfinale und für das Hauptfinale zog ich eine Wild Card. Es ging dann ganz schnell. Ich habe einfach gesungen. Und gewonnen. Ein Traum wurde wahr. Es hat so viel Spaß gemacht.

Was hat sich geändert?

Morison: Ich bin sehr beschäftigt. Vorher habe ich fast nur Oper gesungen, jetzt singe ich genauso viel Konzerte und Liederabende. Und ich arbeite mehr in Großbritannien und ganz Europa.

Welche Termine haben Sie noch in Wuppertal?

Morison: Am 11. Juli habe ich meinen ersten Liederabend in Deutschland. Es wird ein romantischer Abend. Ich mag die Romantik, die Emotionen, Geschichten, Charaktere. Aber ich mag auch moderne und barocke Musik. Im April trete ich mit dem Sinfonierorchester auf und in der neuen Spielzeit im Werther und im Figaro.

Weitere Pläne?

Morison: Ich trete im August bei einem Festival in Edinburgh, meiner Heimatstadt auf; es ist schon ausverkauft. Ich habe viele Konzerte und Liederabende.

Was bleibt von Wuppertal?

Morison: Ich behalte meine Wohnung hier erst mal. Sie ist in der Nähe des Botanischen Gartens. Es ist so schön grün und hügelig hier. Die Verkehrsanbindung ist sehr gut. Und meine Freunde aus der ganzen Welt wollen mit der Schwebebahn fahren.