Wuppertal Mitarbeiter suchen Lösungen für das Einwohnermeldeamt
Diese Woche ist das Einwohnermeldeamt zweimal geschlossen — einmal wegen einer Diskussion über die Zukunft am Steinweg.
Wuppertal. Am Dienstag kam es wieder zu langen Schlangen vor dem Einwohnermeldeamt am Steinweg. Bis zu 30 Personen wurden vor den verschlossenen Türen gesichtet. Die waren von der Schließung an diesem Tag überrascht — auch wenn die Stadt den Termin vorher bekannt gegeben hatte.
Auch am Freitag könnte es dort wieder Bürger treffen, weil das Amt wegen einer Mitarbeiterversammlung um 9.30 Uhr schließt. Es findet ein Forum in der Oper mit Oberbürgermeister Andreas Mucke statt — eine alljährliche Veranstaltung.
Dahingegen war die Mitarbeiterversammlung am Dienstag eher ungewöhnlich. Laut WZ-Informationen hat es ein Mediationsgespräch zwischen den Mitarbeitern des Amts, dem Leiter, Jochen Siegfried, und dem zuständigen Dezernenten, Panagiotis Paschalis, gegeben. Demnach gebe es Unstimmigkeiten zwischen den Mitarbeitern und der Führungsebene, die ein vermittelndes Gespräch nötig gemacht hätten.
Paschalis spricht dagegen von einem moderierten Gespräch. Dabei sei es um die Rahmenbedingungen für die Umstrukturierung des Einwohnermeldeamtes gegangen, was Personal, Abläufe und Räumlichkeiten anging. „Das war ein offenes und konstruktives Gespräch“, sagt Paschalis. Bei 40 Mitarbeitern und der Führungsebene sei eine Moderation eben hilfreich. Für ihn sei selbstverständlich, dass die Mitarbeiter in diesen Prozess mit einbezogen würden. Aber es sei klar, dass es eben auch zu Interessenkonflikten kommen könne, so Paschalis.
Der Dezernent hat bis Ende Oktober Konzepte für die Zukunft des Einwohnermeldeamts mit einer Arbeitsgruppe erarbeitet und wird diese im Dezember dem Rat vorstellen.
Paschalis sagt aber: „Es ist noch nichts beschlossen.“ Alle Anregungen der Mitarbeiter würden mit eingearbeitet. Es soll auch eine Arbeitsgruppe mit Mitarbeitern der Behörde geben.
Die Pläne, die Paschalis für das Einwohnermeldeamt hat, bleiben erst einmal vage. Er spricht von einem mehrstufigen Prozess. Das langfristige Zielbild für ihn sei ein „Haus des Bürgers“ — ein zentraler Standort, an dem auch andere Ämter untergebracht wären. Das ginge aber nicht von heute auf morgen. Deswegen müsse erst einmal der Steinweg ertüchtigt werden. Es soll Service-Desks geben, mehr Automaten und eine Umstellung von Präsenz- auf Termingeschäft. „Den Steinweg funktionstüchtig machen hat erst einmal oberste Priorität“, sagt Paschalis. Dabei geht es ihm auch um die Mitarbeiter, die die „gebeuteltsten und geprügelsten Mitarbeiter der Stadt“ seien.
In Sachen Service fängt es schon an, wenn ein Amt zwei Mal in einer Woche schließt. Paschalis gibt zu, dass das keine optimale Lösung sei. „Beim nächsten Mal würde ich einen Notdienst für so einen Fall sicherstellen.“