Modellhaus für den Sedansberg

Das Büro für Quartierentwicklung und die GWG planen die vorbildliche Sanierung eines Wohnhauses an der Sedanstraße.

Foto: Stefan Fries

Der Durchbruch ist geschafft — und das ist in diesem Fall wörtlich zu nehmen. Mit Vorschlaghämmern klopften Oberbürgermeister Andreas Mucke, Stadtdirektor Johannes Slawig und Oliver Zier, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GWG) gemeinsam symbolisch gegen die Wand einer Wohnung an der Sedanstraße 85. Das denkmalgeschützte Wohnhaus soll innerhalb eines halben Jahres modernisiert werden. Voraussichtlich 710 000 Euro will die GWG investieren und anschließend die Nachbarhäuser und die gemeinsame Gartenanlage modernisieren.

Das Haus an der Sedanstraße 85 wurde in den Jahren 1925/1926 erbaut und steht wie die gesamte Häuserzeile mit den Nummern 75 bis 89 unter Denkmalschutz. „Diese Art Häuser zu sanieren, erfordert immer Kompromisse. Wir planen eine energetische Sanierung, die Wohnungen sollen möglichst barrierefrei sein. Bei allem muss aber die Wirtschaftlichkeit gegeben sein“, sagt Oliver Zier. In Kooperation mit dem Büro für Quartierentwicklung soll der Umbau Modellcharakter haben. Nach dem Motto „gutes tun und darüber reden“ soll es regelmäßige Informationen über die Baufortschritte geben. „Wir wollen privaten Eigentümern Blaupausen bieten“, sagt Oliver Zier.

Leerstehende Häuser, die saniert und neu vermietet werden könnten, gibt es in Wuppertal reichlich. Auf 11 000 schätzt Oberbürgermeister Andreas Mucke ihre Zahl. „Der Sedansberg ist ein Quartier, das durch seine Nähe zur Nordbahntrasse im Kommen ist. Unser Ziel ist, dass es einen Dominoeffekt gibt und auch die Eigentümer in der Nachbarschaft mit der Verschönerung der Fassaden beginnen“, sagt Andreas Mucke.

In dem Wohnhaus an der Sedanstraße 85 werden zwei barrierearme Wohnungen mit einer Größe von 55 Quadratmeter im Erdgeschoss entstehen, die auch für Menschen geeignet sind, die keine Treppen steigen können. Außerdem sind vier weitere Wohnungen in dieser Größe auf den Stockwerken und zwei 100 Quadratmeter große Maisonette-Wohnungen vorgesehen. Alle Wohnungen sollen zum Garten hin Balkone erhalten. „Wir hätten gerne einen Aufzug eingebaut, aber man muss auch ehrlich sagen, was aufgrund des Denkmalschutzes und der Kosten nicht geht“, sagt Oliver Zier.

Ein wesentlicher Bestandteil des Projektes soll eine transparente Kommunikation sein. In einem ersten Schritt wurden die Bewohner der Nachbarhäuser über die Planungen für das Gebäude Sedanstraße 85 und die gesamte Häuserzeile informiert.

„Vorgesehen ist eine komplette Dokumentation der Baustelle. Wir werden unter anderem im Internet darüber berichten, wenn voraussichtlich im Februar die Balkone eingebaut werden. Sie müssen von einem Kran über das Haus gehoben werden“, sagt Sven MacDonald, Geschäftsführer der Wuppertaler Quartierentwicklungs GmbH (WQG).

Außerdem sei ein Tag der offenen Baustelle geplant. Für die GWG hat das Modellhaus am Sedansberg mehr als nur symbolische Bedeutung. 600 Wohneinheiten hat die GWG allein am Sedansberg vermietet — alle betreffenden Häuser stehen unter Denkmalschutz.