Wuppertaler Stadtgrenze Möglicher Bombenfund: In Solingen droht ein Verkehrschaos
Sollten sich der Bombenverdacht bestätigen, dann müssen ab Montagmittag wichtige Hauptstraßen gesperrt werden, auch Teile Vohwinkels wären betroffen.
Solingen/Wuppertal. In Gräfrath, an der Stadtgrenze zu Wuppertal-Vohwinkel liegen nahe der Straße Roggenkamp, dem Zubringer zur A 46, möglicherweise zwei Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg. Sollten sich die Verdachtsmomente am Montagvormittag bestätigen, dann soll umgehend ab Montagmittag mit der Entschärfung der gefährlichen Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg begonnen werden. Das wiederum bedeutet nicht nur, dass etwa 1200 Gräfrather ihre Häuser und nahezu ebenso viele Beschäftigte ihre Firmen und Gewerbebetriebe für Stunden verlassen müssten, sondern vor allem auch, dass wichtige Hauptverkehrsstraßen Solingens rund um den Knoten Gräfrath auf unbestimmte Zeit gesperrt werden müssten. Auch Teile des Westrings und der Höhe liegen im betroffenen Gebiet.
„Wir richten uns auf alle Eventualitäten ein“, sagt Oliver Nowacki vom Stadtdienst Ordnung. Bei ihm laufen die Fäden zusammen, die im Zusammenhang mit den verschiedenen Organisationsfeldern für eine mögliche Bombenentschärfung nötig sind.
„Wir werden mit mehr als 70 Kräften am Montag im Einsatz sein, allein 30 aus unserem Stadtdienst sowie von der Feuerwehr und der Polizei“, kündigt Nowacki an. Die Polizei könne im Extremfall jederzeit weitere Kräfte hinzuziehen, vor allem, wenn es um die Verkehrsregelung gehe, sagt Polizeisprecher Stefan Weiand.
Luftbildauswertungen des Kampfmittelräumdienstes hatten zwei Verdachtsfälle ergeben. Die Punkte liegen 75 Meter auseinander in Sichtweite zur Landstraße 357 und 150 Meter zur Wuppertaler Straße. „Die Rodung von Sträuchern ist schon erfolgt, so dass um 8 Uhr am Montagmorgen die Spezialfirma anrücken wird, um die Sondierungsbohrungen an den ziemlich genau lokalisierten Verdachtsstellen frühzeitig zu starten“, kündigt Stadtsprecher Thomas Kraft an. „Wir rechnen damit, dass im Laufe des Vormittags konkrete Ergebnisse vorliegen, ob eine Entschärfung und damit eine Evakuierung mit Sperrung wichtiger Hauptstraßen in Gräfrath nötig werden“, sagt Nowacki.
Eine zeitliche Vorhersage, wann am Montag Klarheit herrscht, sei nicht möglich. „Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet, sogar auf eine Sprengung, sollte sich eine Bombe nicht entschärfen lassen“, sagt Nowacki. Für diesen Extremfall werde sogar ein Krisenstab eingerichtet, weil der dann notwendige Sperrradius deutlich erweitert werden müsse. Möglicherweise würde eine zweite Entschärfung erst am Dienstag erfolgen. Dies aber läge in der Entscheidungsbefugnis des verantwortlichen Sprengmeisters des Kampfmittelräumdienstes.
„Wir bitten alle betroffenen Anwohner in Gräfrath, Vorsorge zu treffen, wo sie sich im Falle einer Sperrung bis zur Entwarnung aufhalten können“, sagt Stadtsprecher Kraft. Das Kunstmuseum Solingen an der Wuppertaler Straße wird dafür gegebenenfalls Räume zur Verfügung stellen.
Für den Verkehr ist im Falle einer Entschärfung mit erheblichen Behinderungen auf den Ausweichstrecken zu rechnen. Die Polizei regelt dann den Verkehr, Umleitungsstrecken werden nicht ausgeschildert.
Der Zubringer zur A 46, den täglich fast 18 000 Fahrzeuge benutzen, würde in und aus Richtung Düsseldorf gesperrt. Die Polizei würde den Verkehr aus Haan über Wuppertaler Gebiet und den Westring umleiten. Tipp: Berufspendler sollten ab Montagnachmittag vorsorglich bereits in Haan/Hochdahl von der A 46 abfahren und den Weg über Ohligs oder Wald nach Solingen-Mitte suchen. Dasselbe gilt auch für die umgekehrte Richtung.