Mucke stellt Polizei ein Ultimatum

Die Stadt drängt auf eine Wache auch am neuen Döppersberg. Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher sieht ein Zeitproblem.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Die Wuppertaler Polizei sucht nach einem neuen Standort für ihre Wache Döppersberg, da sie aus dem Köbo-Haus ausziehen muss. Das Gebäude hat den Besitzer gewechselt. Der private Investor Signature Capital will es sanieren und an Geschäfte vermieten.

Am Montag hat Oberbürgermeister Andreas Mucke das Angebot gegenüber der Polizei erneuert: Die Stadt würde die Polizei gerne als Mieter im geplanten Neubau im Wupperpark Ost sehen. „Der Ball liegt nun im Feld der Polizei. Allerdings drängt die Zeit, denn wir müssen jetzt in die konkrete Planung einsteigen, wenn wir den Termin zur Fertigstellung des Wupperparks Ost bis Ende 2018 nicht gefährden wollen“, sagt Mucke. Bisher habe die Wuppertaler Polizei das Angebot nicht angenommen.

Mucke erklärt sich das Zögern der Polizei damit, dass das Angebot nicht in den Zeitplan der Polizei passt, da sie vermutlich vor der Fertigstellung des von der Stadt geplanten Neubaus das Köbo-Haus räumen muss.

Bis Ende 2018 sollen alle Bauarbeiten am Döppersberg abgeschlossen sein. Entsprechend der Vereinbarungen der Stadt mit dem Investor Signature Capital muss bis dahin auch der Wupperpark Ost am Döppersberg mit einer Grundfläche von rund 5500 Quadratmetern fertiggestellt sein. Das schließt den Neubau im östlichen Bereich des Döppersbergs in der Nähe zum Brausenwerth ein. Für dieses Gebäude steht bisher allein das Café Cosa als Mieter fest. Im westlichen Bereich ist in der Nachbarschaft zum Köbo-Haus ein neuer Standort für den Info-Pavillon des Wuppertal Marketing und der Wuppertaler Bühnen vorgesehen.

„Es wird weiterhin eine Polizeiwache am Döppersberg geben. Das steht fest“, erklärt Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher gegenüber der WZ. Der neue Standort müsse gewisse räumliche Anforderungen erfüllen und für die Polizei finanzierbar sein. Rund 340 Quadratmeter Nutzfläche werden für die Wache benötigt, sie muss ebenerdig erreichbar sein. Außerdem müssen Kellerräume vorhanden sein, in denen Schusswaffen gelagert werden können. Zudem müsse die Miete im Kostenrahmen bleiben. Quadratmeterpreise von 40 bis 60 Euro, wie sie am Döppersberg voraussichtlich in den Geschäftshäusern aufgerufen werden, seien für die Polizei als Mieter nicht finanzierbar. Deutlich niedriger könnte der Mietpreis im städtischen Gebäude sein.

Die Standortsuche für die Polizeiwache am Döppersberg dürfe nicht am Geld scheitern, fordern Oberbürgermeister Andreas Mucke und Stadtdirektor Johannes Slawig. „Der Termin drängt. Wir können der Polizei die Entscheidung nicht abnehmen, brauchen diese Entscheidung aber noch in dieser Woche, um unsere Planungen fortführen zu können, damit wir im Zeitplan bleiben“, sagt Andreas Mucke.

Die Stadtspitze spricht sich gegen Überlegungen aus, die Polizeiwache im City-Center anzusiedeln. „Der Wupperpark ist von seiner Lage wesentlich besser geeignet als das City-Center. Nicht erst seit den Vorkommnissen in Köln fordern die Bürger, dass eine solche Einrichtung in der Nähe von einem Hauptbahnhof und nicht 200 bis 300 Meter entfernt sein sollte“, sagt Johannes Slawig. Kritisch hatte sich bereits der CDU-Landtagsabgeordnete Rainer Spiecker zu einem möglichen Alternativ-Standort City-Center geäußert.

Andreas Mucke bot Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher an, ihr über den SPD-Landtagsabgeordneten Dietmar Bell ein Gespräch mit NRW-Innenminister Ralf Jäger zu Fragen der Finanzierung der Polizeiwache zu vermitteln.