Meinung Nach der Krise ist vor der Krise
Wahrscheinlich werden Virologen und Politiker jetzt sagen, dass es für Entwarnung noch zu früh ist. Tatsächlich sinkt die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen auch nicht, sie steigt nur langsamer.
Aber auch das ist schon ein Erfolg und lässt die vage Hoffnung zu, dass die Zeit der Einschränkungen in naher Zukunft zu Ende sein könnte. Und es zeigt außerdem zweierlei: Die Wuppertaler wissen mit so einer Krise umzugehen, und der Krisenstab der Stadt weiß das offensichtlich auch. Wuppertal funktioniert auf Sparflamme, aber es funktioniert. Die Stadt wird Opfer beklagen, sie wird wirtschaftlich Schaden nehmen, aber sie funktioniert.
Das lässt den Schluss zu, dass sie in der Lage ist, sich wieder einmal neu aufzubauen. Doch dafür braucht sie eine Anleitung. Nach der Krise ist vor der Krise. Nach dem medizinischen droht Wuppertal wie vielen anderen Städten der wirtschaftliche Ausnahmezustand. Es gilt, etwas neu aufzubauen, das schon ohne Coronakrise reichlich Risse und Löcher hatte. Das ist die Krise nach der Krise. Die Wuppertalerinnen und Wuppertaler erwecken den Eindruck, die neue Herausforderung bestehen zu können. Nun sind Politiker und Stadtverwalter gefragt, sich neben dem Kampf gegen das Coronavirus auch dem Kampf um die Zukunft dieser Stadt zu widmen. Ideen sind notwendig, Pläne und Menschen, die sie vorantreiben. Das alles ist schon einmal dagewesen. Wuppertal hat es damals geschafft. Das ist wieder möglich.