Nachwuchstalente zeigen ihre Werke im Kunstkomplex

Lisa Mrozinski und Carla Sophie Schnettler stellen aus.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Nicole Bardohl vom Kunstkomplex lädt wieder ein ins Hinterzimmer. Nach dem Auftakt 2016 überlässt sie erneut Kunststudenten einen Galerie-Raum. Zwischen Mai und Dezember stellen dort sechs Nachwuchstalente aus. Seit dem vergangenen Freitag füllt die Wuppertalerin Lisa Mrozinski das Hinterzimmer mit ihren Werken.

Zeitgleich startete im Kunstkomplex die erste Einzelausstellung von Carla Sophie Schnettler. Die 25-Jährige nahm an der Hinterzimmer-Premiere Jahr teil und ist längst darüber hinaus. Ihre Arbeiten finden Platz in Gruppenausstellungen und Privatsammlungen. Im Juni präsentiert Bardohl sie auf der Kunstmesse Scope Basel. Schnettler ist auch dabei, wenn der Kunstkomplex am 1. Juli eine Niederlassung in Berlin eröffnet.

Ihre Achtungserfolge stärken der jungen Künstlerin den Rücken. „Ich find’s schön, dass ich diese Herzenssache machen kann“, sagt Schnettler, die an der Wuppertaler Uni studiert und nach dem Master an die Kunstakademie Düsseldorf gehen will. Zeichnen und Malen sind ihre Lieblingsdisziplinen. Doch wo andere streng trennen, setzt sie auf „Mixed Media“.

In ihren Bildern treffen präzise gezeichnete Körper auf abstrakte Farbflächen. Dafür nutzt sie Acryl, Kreide und knallige Neonfarben aus der Sprühdose. „Genauso wichtig ist der Bildträger“, findet Schnettler. Auch hier ist sie Maximalistin und experimentiert mit Holz, Leinwand oder Papier, runde und rechteckige Formate. Und dann sind da immer wieder Schriftzüge. Ist es eine weitere Bedeutungsebene? Oft ist die Schrift aber so unleserlich, dass sie innerhalb der dichten Komposition als reines Ornament wirkt.

Vorbei an Schnettlers Bildern geht es zu Mrozinskis Hinterzimmer. Mrozinski, Jahrgang 1988, besucht nach dem Kunst- und Designstudium in Wuppertal die Bremer Kunsthochschule. Bei ihr geht das Malerische über die Leinwand hinaus. Beim Betreten des Raums befindet sich mitten in einer Installation. Zentrum ist ein hoch aufgerichtetes Zelt. Wer einen Rundgang machen will, muss über Hindernisse wie einen grünen Teppich steigen.

Von putzigen Details wie Plastikhündchen sollte man sich nicht irritieren lassen. Der Künstlerin geht es nicht um die Dinge, sondern, wie sie sagt, um die Wiederholungen von Farben und Formen. So findet sich der Farbton der Hündchen auf den Bildern wieder.

Wenn man sich darauf einlässt, kann man viele weitere Querverbindungen zwischen Bildern und Objekten finden. Und wem das richtig gut gefällt, kann sich ein Stück Installation mitnehmen. Nicht buchstäblich, aber auf Papier: Mrozinskis Visitenkarten zieren Elemente des Ganzen - das Zelt oder den Fisch gegenüber.