Hinter Primark-Gebäude Platz Ost in Wuppertal wird zum Taxi-Platz

Wuppertal · Der Rat der Stadt hat mit den Stimmen von CDU, Grünen, FDP und Freien Wählern beschlossen, dass auf dem Platz östlich des Primark-Gebäudes acht Nachrückeplätze für Taxis entstehen sollen.

Der Platz hinter Primark wird zum Taxi-Nachrückplatz umgebaut.

Foto: Fischer, Andreas

Der Rat der Stadt hat mit den Stimmen von CDU, Grünen, FDP und Freien Wählern beschlossen, dass auf dem Platz östlich des Primark-Gebäudes acht Nachrückeplätze für Taxis entstehen sollen. In einem gemeinsamen Auftrag an die Verwaltung schlagen die Parteien vor, den Platz zu begrünen, dort Bäume zu pflanzen und Sitzgelegenheiten zu schaffen. Außerdem sollen Elektroladesäulen aufgestellt werden. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, der Entscheidung des Rates eine Bürgerbeteiligung voranzustellen. SPD und Linke sprachen sich für diesen Ansatz aus, die Ratsmehrheit  lehnte aber die Bürgerbeteiligung ab.

Seit Jahren wird über die Nutzung des Platzes im Schatten des Primark-Gebäudes unter den Parteien gestritten. In der ursprünglichen Planung für den Döppersberg war der Platz nicht vorhanden. Die Freifläche ist entstanden, weil der Investor Signature Capital in Verhandlungen mit der Stadt durchsetzte, das Geschäftsgebäude für seinen Mieter um 25 Meter nach Westen zu versetzen. Dadurch rückte Primark dichter an die Passantenströme heran.

Radhaus bekam keine
Mehrheit im Rat

In ersten Plänen hatte die Verwaltung für den Platz Ost eine Bebauung mit einem bewirtschafteten Radhaus vorgesehen. Dafür gab es aber keine Mehrheit im Rat, als sich abzeichnete, dass jeder Stellplatz hohe Kosten verursacht hätte. Die Radabstellplätze im benachbarten Parkhaus der Wuppertaler Stadtwerke können mit einem Fünftel der Kosten nun wesentlich preisgünstiger umgesetzt werden.

Mit dem Abschied von den Plänen für ein Radhaus wurde eine neue Runde in der Diskussion um den Platz eröffnet. Alternative Vorschläge zur Nutzung des Platzes wurden nun auch von Wuppertaler Bürgern eingereicht - zum Beispiel als Standort für eine Oldtimer-Schwebebahn. Die Verwaltung selbst legte Vorschläge in drei Varianten für Spielflächen oder einen Skateplatz vor, während sich eine Ratsmehrheit um CDU, Grüne und FDP für einen Taxi-Nachrückplatz stark machte. Mit Verweis auf die Vielfalt der eingereichten Vorschläge schlug Oberbürgermeister Andreas Mucke vor, der Entscheidung im Rat eine Bürgerbeteiligung vorangehen zu lassen. Dafür warben in der Ratssitzung am Montag die Sprecher von SPD und Linken, aber sie fanden dafür keine Zustimmung.

Für die Grünen sprach Fraktionssprecherin Yazgülü Zeybek dem Platz die Bedeutung,  Thema einer Bürgerbeteiligung zu sein, ab. Paul Yves Ramette (Grüne) beschrieb den Platz aufgrund der Verkehrsbelastung rund um den Döppersberg als ungeeignet für eine Skateanlage oder Spielfläche. Hans-Jörg Herhausen (CDU) wies darauf hin, dass der Umbau des Döppersbergs etwa die gleiche Zahl an Taxi-Stellplätzen gekostet habe.

Der Absage einer Bürgerbeteiligung widersprach Thomas Kring (SPD), der auf die Investition von 150 Millionen Euro für den Döppersberg hinwies. CDU, Grüne, FDP und Freie Wähler würden nicht allein die Beteiligung der Bürger vernachlässigen, sondern auch die Attraktivität der Elberfelder Innenstadt, lautete der Vorwurf von Servet Köksal (SPD). Bernhard Sander (Linke) unterstellte allen anderen Parteien, jetzt Probleme lösen zu wollen, die sie mit dem Versetzen des Geschäftsgebäudes in Richtung Westen selbst geschaffen hätten.

Auf die Nachfrage des SPD-Fraktionsvorsitzenden Klaus Jürgen Reese, wie die Ausstattung des Platzes als Taxi-Nachrückplatz finanziert werden solle, verwies Baudezernent Frank Meyer auf offene Fragen. Ein Budget für die Befestigung des Schotterplatzes, die Pflanzung von Bäumen oder die Schaffung von Elektroladesäulen gebe es nicht. Zudem bleibe abzuwarten, wie das Land NRW als Fördergeldergeber (insgesamt 65 Millionen Euro) diesen nachträglichen Umbau am Döppersberg bewerte und ob das Land die neuen Pläne als förderschädlich betrachte. Fußgängerverkehr sei in den beigefügten Zeichnungen des Antrags von CDU, Grüne, FDP und Freie Wähler nicht vorgesehen, so Meyer.