Neonazi-Demo am Samstag: Start am Barmer Bahnhof?
Die Polizei ist mit einem Großaufgebot im Einsatz. Die Gegendemo soll in Elberfeld beginnen.
Wuppertal. An diesem Samstag, 21. September, — einen Tag vor der Bundestagswahl — wird viel Polizei in Wuppertal unterwegs sein. Grund: Es gibt keine rechtliche Handhabe die für diesen Tag ab 12 Uhr für 300 Personen angemeldete Neonazi-Demo zu verbieten.
Die ursprünglich für Elberfeld angemeldete Demo wird laut Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher aber von Barmen nach Oberbarmen führen. Radermacher: „So lassen wir eine Nähe zum Autonomen Zentrum oder zur Ditib-Moschee und eine damit einhergehende eindeutige Provokation nicht zu.“ Weil Gegendemonstrationen geplant sind, wird die Polizei „verstärkt Präsenz“ zeigen. Man werde keine Gewalt dulden, hieß es am gestrigen Montag seitens der Behörde.
Dem Vernehmen nach soll am Samstag ein mindestens dreistelliges Kontingent das Aufeinandertreffen von rechts- und linksextremistischen Gruppen verhindern.
Zur Erinnerung: Als im vergangenen Oktober die rechtspopulistische Partei Pro NRW gegen die geplante Moscheebau an der Gathe demonstrierte, hatten 1000 Polizisten eine weiträumige Pufferzone angelegt.
Diese Einsatztaktik hat sich damals bewährt — der damalige Demo-Samstag verlief friedlich. Auch an diesem Samstag dürfte seitens der Polizei zahlenmäßig und taktisch ähnlich verfahren werden. Allerdings sind die Örtlichkeiten noch nicht abschließend geklärt.
Am gestrigen Montag wurde erneut hinter den Kulissen verhandelt. Knackpunkt: Wo startet die Neonazi-Demo genau? Beginnt die Demo — angemeldet hat die Neo-Nazi-Organisation „Die Rechte“ — womöglich am Barmer Bahnhof? Derartige Pläne werden nach WZ-Informationen derzeit geprüft.
Wie die WZ am Montag erfuhr, soll die von der Stadt mitgetragene Gegenveranstaltung, zu der mehrere hundert Personen erwartet werden, möglichst in Elberfeld bleiben.
Wuppertals Polizeipräsidentin Radermacher zeigte sich am Montag zuversichtlich: „Ich weiß, dass die Wuppertaler ein klares und friedliches Zeichen für Rechtsstaat und Demokratie in Wuppertal und in Deutschland setzen werden.“