Wuppertal Neubau ergänzt das Tanzzentrum

Das Konzept für das Bausch-Zentrum sieht die Überbauung des Parkplatzes am Schauspielhaus vor. Der Pavillon soll erhalten bleiben.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Der Bau des Pina-Bausch-Zentrums soll 2019 beginnen, die Eröffnung ist 2022 geplant. „Wir wollen nicht das Schauspielhaus zum Pina-Bausch-Zentrum umbauen, sondern wir sehen das denkmalgeschützte Gebäude als einen Teil des Projekts“, sagt Hans-Uwe Flunkert, Chef des Gebäudemanagements der Stadt Wuppertal (GMW). Flunkert stellte die bisherigen Ergebnisse der Konzeptionsphase vor. Demnach ist geplant, das Schauspielhaus im Wesentlichen zu erhalten. Lediglich Öffnungen nach außen sowie die Einrichtung verschiedener Veranstaltungsbereiche sind neben der allgemeinen und brandschutztechnischen Sanierung vorgesehen.

Bis zum Baubeginn 2019 muss das ambitionierte Projekt mit Investitionskosten in Höhe von rund 58 Millionen Euro noch finanzielle, planerische und formelle Hürden nehmen. Die Entscheidung, ob es realisiert wird, fällt im Rat der Stadt, wo Ende des Jahres oder Anfang 2017 über den Durchführungsbeschluss abgestimmt wird.

Oberbürgermeister Andreas Mucke lässt keinen Zweifel daran, dass die Stadt das Projekt Pina-Bausch-Zentrum wegen seiner bundesweiten kulturellen und seiner städtebaulichen Bedeutung vorantreiben wird.

Das GMW ermittelte einen Raumbedarf von rund 17 000 Quadratmetern, damit die gewünschten Funktionen als Zentrum des Wuppertaler Tanztheaters, als Produktionszentrum für Gastformationen, Bürgerforum Wupperbogen und Archiv und Veranstaltungsort der Pina Bausch Foundation erfüllt werden können. Die Berechnung habe ergeben, dass ein Neubau mit einer Nutzfläche von 6 000 Quadratmetern erforderlich sei. Platz dafür bietet der Parkplatz am Schauspielhaus.

Die Gestaltung dieses Neubaus sei eine große architektonische Herausforderung, daher werde es einen europaweit ausgeschriebenen Architektenwettbewerb geben, kündigte Flunkert an. Der Neubau dürfe den 1966 erbauten Graubner-Bau nicht überstrahlen, sondern solle die Fassung für das städtebauliche Juwel bilden. Auch die Einbeziehung des denkmalgeschützten Pavillons, einer früheren Tankstelle, in die Gesamtplanung ist gewünscht. Die Ausschreibung des Architektenwettbewerbs wäre erst nach einem Durchführungsbeschluss möglich.

Bis zur Eröffnung in sechs Jahren müssen die Wuppertaler nicht vor verschlossenen Türen stehen. Kulturdezernent Matthias Nocke kündigte Aufführungen und Informationsveranstaltung an, die im Foyer bis zum Baubeginn 2019 stattfinden können. Baurechtliche, organisatorische und personelle Fragen müssen zuvor geklärt sein. Ein wichtiges Datum, um das Interesse der Wuppertaler zu wecken, wird der 24. September sein, denn an diesem Tag vor genau 50 Jahren wurde das Schauspielhaus vom damaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke eröffnet, Heinrich Böll hielt die Festrede.

Um den vom Bund zugesagten Zuschuss in Höhe von 29,2 Millionen Euro zu erhalten, muss die Stadt bis Mai einen formlosen Antrag stellen, der aber bereits viele Details enthält. Es fließen alle bisherigen Erkenntnisse der Konzeptionsphase ein. Stadtdirektor Johannes Slawig wies auf die Problematik der Folgekosten hin. Über die Höhe von Betriebs- und Personalkosten könne zurzeit niemand gesicherte Angaben machen. Die Stadt werde an ihren Sparplänen festhalten. Ab 2021 muss der Haushaltsausgleich ohne Mittel des Landes aus dem Stärkungspakt geschafft werden.