Attraktion Neue Probleme am Wuppertaler Kaiserwagen entdeckt

Wuppertal · Bis der Oldie wieder an der Schiene hängt, wird es noch dauern. Es haben sich Mehrkosten in Höhe von mehreren 100 000 Euro ergeben.

Der Kaiserwagen bleibt noch länger in der Werkstatt.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Wuppertaler Stadtwerke haben neue Probleme am Kaiserwagen entdeckt – was zu weiteren Verzögerungen bis zu seinem Wiedereinsatz führt: Der Zustand des 120 Jahre alten, liebevoll gepflegten Fahrzeugs sei leider schlechter, als Wartungsprotokolle und Gutachteruntersuchung bisher erkennen ließen, teilen die Stadtwerke (WSW) mit. Dies habe sich gezeigt, als Mitarbeiter der Schwebebahnwerkstatt Bohrungen in den Fahrwerksrahmen durchführten und sich dabei plötzlich Auffälligkeiten zeigten.

Die WSW haben daraufhin Materialuntersuchungen eingeleitet und einen Sachverständigen mit der Bewertung beauftragt. Dieser habe empfohlen, die Rahmen und vorsorglich auch weitere Anbautauteile wie die Motorgehäuse zu ersetzen, um die Einsatzfähigkeit der Fahrwerke langfristig abzusichern.

Mit der Umstellung der Schwebebahn auf das neue Betriebssystem muss der Kaiserwagen technisch nachgerüstet werden. Seit November 2018 fährt der historische Wagen nicht mehr. Mit Unterstützung eines Gutachters sei er auf Schwachstellen untersucht worden, so die WSW. Einzelne Bauteile mussten aufgrund ihres hohen Lebensalters ausgetauscht werden.

Die neuen Probleme führen nach Angaben der WSW nicht nur zu einem erheblichen Zeitverzug bis zur Inbetriebnahme des Kaiserwagens, sondern auch zu deutlichen Mehrkosten in Höhe von mehreren 100 000 Euro: „Sämtliche Arbeiten müssen aufgrund der umfassenderen Erneuerung der Fahrwerke neu bewertet und organisiert werden.“

Wenn der Kaiserwagen wieder fahrbereit ist, seien viele Testfahrten erforderlich, die nur nachts möglich seien und von mehreren Sachverständige begleitet werden. „Alle diese Arbeiten bergen – schon wegen der Vielzahl der Beteiligten – weitere zeitliche Risiken“, kündigen die WSW an. „Eine seriöse Terminplanung über einen längeren Zeitraum ist daher nicht möglich.“

Sabine Schnake, Geschäftsführern der WSW mobil, erklärt: „Die WSW wissen um die große emotionale Bedeutung, die der historische Kaiserwagen hat. Auch für die WSW ist der schwebende Oldie eine Herzensangelegenheit.“ Daher dürfe es bei der Modernisierung der beiden letzten fahrbereiten Wagen aus der Kaiserzeit keine Kompromisse zu Lasten der Sicherheit geben.