Neue Weichen, pünktliche Züge?

Bis 2015 werden gut 32 Millionen Euro ins Wuppertaler Schienennetz investiert — und die Großbaustelle hat es in sich.

Wuppertal. In diesen Tagen beginnen auf der Eisenbahnstrecke zwischen dem Hauptbahnhof in Elberfeld über Vohwinkel bis nach Gruiten umfangreiche Bauarbeiten, die den Zugverkehr ab Herbst 2015 flüssiger, zuverlässiger und damit auch pünktlicher machen sollen.

Bis dahin wird die Deutsche Bahn gut 32 Millionen Euro in die Erneuerung des Schienensystems und dessen Steuerung investieren. Wie berichtet, steht dabei auch die Errichtung eines elektronischen Stellwerks auf dem Bauprogramm: Das soll ermöglichen, die Gleise in Zukunft effizienter zu nutzen und Verspätungen im Fahrbetrieb besser aufzufangen.

Für tausende Passagiere bedeutet das in den nächsten zwei Jahren aber erst einmal Umleitungen, Umwege und Ausfälle: In einem gut 13 Kilometer langen Abschnitt sind unter anderem etliche Tiefbauarbeiten für die neue Systemtechnik zu erledigen. Erste Einschränkungen gibt es am Wochenende auf der Strecke der S 8 nach Düsseldorf.

Im Barmer Rathaus stellte die Deutsche Bahn ihre Pläne am Mittwoch vor — an der Seite der Stadtverwaltung, des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr und der IHK. Und schon die Zahlen sprechen für sich: Um die alte Technik aus den 60er und 70er Jahren zu ersetzen, müssen an den Bahnhöfen in Haan-Gruiten, in Vohwinkel, in Sonnborn, am Zoo, in der Steinbeck und in Elberfeld insgesamt 387 Signale aufgestellt, 98 Weichen angeschlossen und 374 000 Meter Kabel verlegt werden, wie die Bahn berichtet. „195 neue Signalfundamente und Signalmaste werden erstellt“, heißt es weiter. Um den Betrieb flexibler fahren zu können, werden unter anderem elf Weichen und eine Doppelkreuzungsweiche neu installiert.

Vier Jahre Planung habe man in das 32-Millionen-Euro-Projekt investiert, berichtete ein Bahnsprecher am Mittwoch — mit dem Ziel, alle Gleise in Zukunft auch in beide Richtungen befahrbar zu machen. Lärmschutzarbeiten, wie viele Anwohner sie seit Jahren fordern, seien mit dieser Investition nicht verbunden, hieß es auf Nachfrage.

Geht es in diesem Jahr in erster Linie an den Tiefbau, werden die neuen Technik-Gebäude 2014 errichtet und auch alle Oberleitungen angepasst. Mit der Außerbetriebnahme der von 1964 und 1976 stammenden Stellwerke in Gruiten, Vohwinkel und in der Steinbeck übernimmt die Betriebszentrale der Bahn in Duisburg die Steuerung des Zugverkehrs auch in Wuppertal. Der Anschluss der Regiobahn-Verlängerung nach Elberfeld wird einbezogen.

Und auch das wurde berichtet: Der Hauptbahnhof wird definitiv von 2014 bis 2016 modernisiert. Geplant ist die Erneuerung des Bahnsteigs an Gleis 1 auf einer Länge von 405 Metern. Gleiches gilt für den Mittelbahnsteig 4/5 auf 220 Metern. Vorgesehen sind neue und behindertengerechte Bahnsteigkanten und -beläge sowie ein Leitsystem für Blinde. Zwei Aufzüge sollen den barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen sichern, und das Gleis 1 erhält ein neues Dach — ergänzend zu neuer Informationstechnik.