Verkehr Neuer Kreisel soll Staus verhindern
Sprockhövel. · Jetzt kann der Ausweichverkehr bei Unfällen auf der Autobahn A1 schneller abfließen.
Der Stolz und die Freude waren den Verantwortlichen der Stadt Sprockhövel anzusehen, als am Dienstag um 10 Uhr der Kreisverkehrsplatz Am Beermannshaus/Wittener Straße und Silscheder Straße eingeweiht wurde.
Der Verkehr in Haßlinghausen freilich kann bereits seit dem 25. April, als die für die Bauarbeiten erforderliche Ampelanlage abgebaut wurde, wieder ungehindert fließen. Das gelte auch für den Schwerlastverkehr, betonte nun ein strahlender Beigeordneter Volker Hoven: „Das ist der schönste schwerlastverkehrstaugliche Kreisverkehr in NRW.“ Er erinnerte daran, dass in den vergangenen Wochen und Monaten die Geduld der Autofahrer ebenso stark strapaziert wurde wie die Leidensfähigkeit des Einzelhandels in Haßlinghausen und der Menschen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs waren.
Dank der attraktiven Bepflanzung, der Steinlinien zum Mittelpunkt des Bauwerks und der barrierefreien Fußgängerüberwege ist der neue Verkehrskreisel nicht nur unter funktionalen, sondern auch unter ästhetischen Gesichtspunkten ein ansehnlicher Blickfang und steht dem Sprockhöveler Ortsteil bestens zu Gesicht. Wobei die endgültige Bepflanzung des Innenkreisels und der Randflächen erst von Juni bis Herbst erfolgen soll.
Da die Straße, die Haßlinghausen praktisch in zwei Hälften teilt, auch bei Unfällen auf der A1 als Ausweichstrecke dient, bildeten sich vornehmlich in der Mittelstraße riesige Staus, die die Kundschaft des Einzelhandels auf andere Einkaufsmöglichkeiten ausweichen ließ. „Vor allem im vergangen Dezember, als sich die Unfälle auf der A 1 häuften, hat das Weihnachtsgeschäft in Haßlinghausen schwer gelitten“, hieß es.
Hoven äußerte die Hoffnung, dass die auswärtigen Besucher nun die Haßlinghauser Fachgeschäfte wieder für sich entdecken, zumal alle Läden jetzt wieder uneingeschränkt erreichbar seien.
Zahlender Bauherr der Maßnahme war der Landesbetrieb Straßen NRW, der bei der Einweihung durch seinen Abteilungsleiter „Betrieb und Verkehr“, Eberhard Zimmerschied, vertreten war. Und der dankte der Stadt Sprockhövel, die die Betreuung und die Ausführung der umfangreichen Baumaßnahme übernommen hatte. „Straßen NRW hätte hierfür überhaupt keine Kapazitäten frei gehabt“, so Zimmerschied.
Dank und Lob an den städtischen Bauhof mit seinem Mitarbeiterstab, der – in leuchtendes Orange gekleidet – ebenfalls am Kreisel war. Die Bauleitung hatte Nina Dormann, und mit der Ausführung war das Bauunternehmen Höhler betraut worden. Alle zusammen hatten das Kunststück fertig gebracht, die ursprünglich geplante Bauzeit um stattliche neun Wochen zu verkürzen. Gleichfalls ein Umstand, den auch Bürgermeister Ulli Winkelmann bei seinen Begrüßungs- und Dankesworten erfreut hervorhob.
Ende August 2018 hatten die Bauarbeiten an der Kreuzung begonnen. Während mehrerer Bauphasen wurde die Verkehrsführung geändert und Ampelanlagen an verschiedenen Stellen eingesetzt, was nicht nur die Autofahrer aus allen vier Richtungen vor immer neue Herausforderungen und nervende Situationen stellte.
Selbst 50 Meter lange
Lastzüge passen durch
Aber nun konnten die zahlreichen beteiligten Mitarbeiter und die Gäste unter dem Dach des aufgebauten Pavillons bestens gestimmt auf das gelungene Unternehmen anstoßen, zumal der Verkehrskreisel vor wenigen Tagen seinen ersten Stresstest erfolgreich bestanden hatte: Nach einem Unfall auf der A1 war der Ausweichverkehr über die Kreuzung Beermannshaus reibungslos bewältigt worden. „Der Kreisel ist sogar für Lastzüge von 50 Metern Länge geeignet“, verriet der Beigeordnete Volker Hoven.