Neues Busnetz: „Das ist ein Rückschritt“

Weil die Busse die Ohligsmühle verlassen müssen, beginnt ab dem 29. Mai die Zeit der Notlösungen.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Auf der Zielgeraden wird der Pfad zum neuen Busbahnhof am Döppersberg noch einmal holprig. „Das kommende Jahr wird nicht komfortabler für die Fahrgäste“, blickt WSW-Projektleiterin Sabine Schnake auf die Zeit bis zur zweiten Jahreshälfte 2018, wenn die Eröffnung des neuen Busbahnhofs eine neue Ära einläutet. Auf die Nutzer des ÖPNV wartet der härteste Umschwung, wenn am Montag, 29. Mai, das Busnetz auf den Kopf gestellt wird. „Teilweise wird es erhebliche Änderungen geben“, sagt WSW-Mobil-Geschäftsführer Ulrich Jaeger. Der zentrale Knotenpunkt Ohligsmühle ist Geschichte, weil die Stadt an dieser Stelle bis zur B7-Öffnung noch Asphalt auftragen muss.

Die meisten Buslinien bündeln die WSW ab kommender Woche an den Haltestellen „Wall/Museum“ — dort fahren die Busse in Richtung Norden — und Morianstraße — von dort geht es nach Osten, Süden und Westen. Am Wall wird es vier Bussteige hintereinander geben, so dass sich die Haltepositionen über 200 Meter bis zum Neumarkt ziehen. Die Station „Historische Stadthalle“ bleibt wichtiger Verknüpfungspunkt zum Schienenverkehr.

Klar, dass bei all den Änderungen der Fahrplan durcheinandergewirbelt wird. Dadurch, da spielen die WSW mit offenen Karten, funktionieren die Anschlüsse nicht mehr so gut wie bisher. Hintergrund: Nach sechs Wochen ändert sich die Fahrtroute der Busse zum 10. Juli schon wieder, wenn die B7 befahrbar ist. „Damit wir den Fahrplan dann nicht noch einmal komplett ändern müssen, sind die Zeiten jetzt etwas knapper bemessen“, sagt Schnake. Mit Blick auf die bisherige Situation bemerkt sie: „Das ist jetzt schon ein Rückschritt.“ Erstmals müssen sich jetzt Busse durch den Engpass „Schloßbleiche“ quetschen. Dort könnten Falschparker den ÖPNV zum Erliegen bringen — die Polizei soll verstärkt kontrollieren.

Ein paar kleinere Verbesserungen hat das improvisierte neue Netz jedoch auch. Die Bushaltestelle „Volkshochschule“ auf der B7/Ecke Kasinostraße wird beispielsweise wieder wie früher von vielen Linien angefahren und ist ein guter Ausstiegspunkt für Besucher des Luisenviertels. Die Bereiche Cronenberger Straße, Hahnerberger Straße, Schulweg und Mastweg werden wie tagsüber nun auch zu den schwachen Verkehrszeiten von der Linie 635 bedient. In den ersten Tagen des Wechsels soll WSW-Personal den Fahrgästen vor Ort helfen.