Neues Grün: Stadt gibt 45.000 Euro aus

Die Verwaltung setzt auf robuste Pflanzen und möchte alte Anlagen weiter herrichten.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Als grünste Stadt Deutschlands erschien Wuppertal 2013 in einem Ranking der Zeitschrift „Hör zu“. 34 Prozent der Stadtfläche waren dort als Grünfläche ausgewiesen, während Köln nur 24 Prozent und Düsseldorf 17 Prozent erreichen. Für Annette Berendes, Leiterin des Ressorts Grünflächen und Forsten, kam die Nachricht nicht überraschend, fügte sich aber in eine Reihe weiterer Erfolge.

Etwa zur gleichen Zeit nämlich wurde der Zoo — nach der Hardt —- ins Europäische Gartennetzwerk aufgenommen. Begleitende Publikationen, herausgegeben vom Förderverein Historische Parkanlagen Wuppertal, unterstützen die Stadt in dem Bemühen, Bürgern und Gästen das Angebot bekannter zu machen. „Vereine wie dieser übernehmen wichtige Arbeiten, die wir mit unserem Personal und mit den zur Verfügung stehenden Mitteln gar nicht mehr leisten können“, sagt Berendes.

Als sie von Süddeutschland nach Wuppertal zog, sei sie überrascht gewesen, wie groß hier das bürgerschaftliche Engagement sei. So positiv man die Bereitschaft von Einzelpersonen bewerten müsse, sei doch die Kooperation mit Vereinen ein zuverlässigeres Instrument. Spürbar werde dies schon dann, wenn auf Privatinitiative hin Blumenkübel auf städtischem Grund aufgestellt würden. „Erlahmt das Interesse oder fällt der Initiator aus, dann bleiben die Kübel leer und müssen im ungünstigsten Fall wieder entfernt werden.“ So bereits geschehen in Barmen und vielleicht demnächst auch in Heckinghausen.

Dennoch: Bürgerschaftlicher Einsatz für die städtischen Grünflächen hat in Wuppertal eine Tradition, die weit ins 19. Jahrhundert zurückreicht. 1864 wurde der Barmer Verschönerungsverein gegründet, der in diesem Jahr mit einem großen Programm sein 150-jähriges Bestehen feiert. 1869 bzw. 1870 kamen der Ronsdorfer und der Elberfelder Verschönerungsverein hinzu. Ergebnisse der verdienstvollen Arbeit sind etwa die Barmer Anlagen, der Nützenbergpark und der Mirker Hain, die weiterhin großenteils aus Vereinshand umsorgt werden.

Für die Stadt bleibt die personelle und finanzielle Investition in Grün, das von den Bürgern oftmals kaum bemerkt wird. Ein Beispiel sind die Mittelstreifen an der Talachse, die mit Rosen oder kleinwüchsigen Bäumen geschmückt sind. Bereits zur Regionale waren dort Narzissen gepflanzt worden, die aber niedergetreten oder durch Schmutz und Streusalz dezimiert wurden.„Wir geben im Jahr 45000 Euro für Neupflanzungen aus“, sagt Berendes, „das heißt, das sind Mittel für die Anpflanzung von Bäumen und Sträuchern und für den Frühjahrs- und Sommerflor.“ Die Mittel würden zum Teil auch durch Versicherungsgelder generiert, wenn Bäume umgefahren worden seien und der Stadt ersetzt werden müssen.

„Die 45 000 Euro umfassen keine Mittel für die grundsätzliche Unterhaltung, Instandsetzung, Sanierung oder Neuanlage der Grünanlagen, Spielplätze, Straßenbäume oder Straßenbegleitgrün. Diese Zahl zu nennen, ist kompliziert und würde aufwändiger zu ermitteln sein.“

Für 2014 hat das Ressort Grünflächen und Forsten erneut eine Frühjahrsoffensive eingeleitet und robustere Narzissen gepflanzt. „Am Robert-Daum-Platz, am Haspel und am Engelshaus haben wir versuchsweise drei unterschiedliche Sorten eingesetzt.“ Der blühende Erfolg war im März deutlich zu sehen, doch wird sich erst 2015 zeigen, ob die Mühe dauerhaft Früchte trägt.