Realschüler bauen eine eigene Dampfmaschine
Projekt: Nachhaltige Energienutzung an der Friedrich-Bayer-Realschule.
Küllenhahn. Physikunterricht einmal anders: Manuel (14) nimmt ein langes Streichholz aus einer Schachtel und zündet vorsichtig den Brennstoff an. Dieser wird in einer Schiene unter den Wassertank der kleinen Dampfmaschine geschoben. Der Geruch von Schwefel breitet sich aus, während gespannte Stille herrscht. Wenige Minuten später ist ein Geräusch ähnlich dem eines Wasserkochers zu hören. Nun öffnet Sabine Klingel, Umweltbeauftragte des Vereins Deutsche Umwelt-Aktion, das Ventil und der Druck des kochenden Wassers wird in Bewegungsenergie umgesetzt. Die Lampe des angeschlossenen Generators brennt, durch ein Rohr entweicht der heiße Wasserdampf.
Die Schüler des Physikkurses 8 NC der Friedrich-Bayer-Realschule lernen mehr über den Klimawandel, CO2-Ausstoß und wie eine nachhaltige Energieerzeugung funktionieren kann. Nachdem Klingel mit den Schülern die Funktionsweise eines Kohlekraftwerks und die Problematik des Klimawandels besprochen hat, sehen die Schüler bei dem Versuch, wie die Abwärme genutzt werden kann. „Haltet mal ganz vorsichtig die Hand an den Dampf“. Ganz schön heiß, stellen die Jugendlichen fest. „Oft wird diese Abwärme aber nicht genutzt“, sagt die Umweltbeauftragte.
Anders sieht es aus, wenn der Dampf mit Hilfe eines Rohrs an ein kleines Häuschen angeschlossenen wird. Ein Schüler misst die Temperatur im Inneren des Modellhauses. „93 Grad“, sagt er. „Dies ist ein gutes Beispiel für Kraftwärmekopplung“, sagt Klingel. Ähnliche Kraftwerke werden in Wuppertal in Elberfeld und Barmen betrieben.
Die Schüler sind von der Anschaulichkeit des Versuchs begeistert. „Das ist ganz spannend, zu sehen, wie das in echt gemacht wird“, sagt Marie (14). „Es war interessant, mal ein Kraftwerk im Kleinen zu sehen“, sagt auch Manuel (14).