Auf Kuschelkurs mit der Tanne im Arboretum

Im Waldpädagogischen Zentrum meditierten Naturfreunde mit Bäumen.

Auf Kuschelkurs mit der Tanne im Arboretum
Foto: Uwe Schinkel

Burgholz. Der nasse Waldboden duftet und die frische Luft wirkt belebend. Wer Kinesiologin Heidi Haas am Samstagnachmittag auf eine aktive Meditation durch das Arboretum Burgholz begleitet hat, konzentrierte sich auf seine Atmung und alle Sinne.

Das Wetter scheint zu Beginn der Meditation nicht mitspielen zu wollen. Sorgenvoll blicken Haas und die kleine Gruppe auf die ersten Tropfen, die vom Himmel fallen. Entmutigen lassen sie sich aber nicht. Zudem bieten die dicht stehenden Bäume des Arboretums des Waldpädagogischen Zentrums einen Schutz vor den Regentropfen. Was reizt die Teilnehmer an 3Meditation in der Natur? „Ich bin hier früher viel mit meinem Hund spazierengegangen und möchte sehen, wie das im Rahmen einer Meditation ist“, sagt Rentnerin Sigrid Kamler.

„Ich wollte etwas an der frischen Luft tun und das Wetter kann man sich nicht aussuchen“, sagt die 77-jährige Marlies Möller. Doch beim ersten Abschnitt der Meditation, bei der die Teilnehmer während des Gehens mit Hilfe einer speziellen Atemtechnik unter der Anleitung von Haas „erst einmal zur Ruhe kommen“, scheint sogar ab und zu die Sonne. Wer durch den Wald spaziert, fühlt weichen, mit Tannennadeln bedeckten Boden unter den Füßen und atmet den Geruch der Pflanzen ein. Im zweiten Schritt erhöht sich das Tempo: Durch schnelleres Ein- und Ausatmen gewinnen die Meditierenden an Energie. „Diese Atmung hat eine ‘Push-Wirkung’, die mehr Sauerstoff in die Lungen bringt“, sagt Haas.

Den krönenden Abschluss bildet die Baum-Meditation. „Nehmen Sie sich eine hübsche Tanne. Sie können ihr auch einen Namen geben“, sagt Haas schmunzelnd. „Stellen Sie sich vor, dass auch Sie tiefe Wurzeln haben, die bis in den Boden reichen. Dabei soll die Atmung bis in den Boden fließen.“ Die Teilnehmer legen ihre Hände an den Baum und meditieren 15 Minuten. Danach sind alle Teilnehmer entspannt. Auch Bärbel Nitsch (51) ist guter Dinge: „Ich fühlte mich stark von dem Baum angezogen. Es war sehr interessant.“