Nordbahntrasse: 30.000 Nutzer an schönen Tagen

Wuppertaler geben an, die Trasse intensiv nutzen zu wollen. Ein neuer Weg für Berufspendler und Schüler?

Wuppertal. Die Temperaturen steigen, die Sonne scheint - und bis zu 30.000 Menschen radeln, skaten oder wandern auf der Nordbahntrasse. Das ist das visionäre Ergebnis einer Anwohnerbefragung, die von der Wuppertaler Unternehmensberatung Econex im Frühjahr dieses Jahres durchgeführt wurde. Das Unternehmen hat dabei 1500 Fragebögen an Haushalte im gesamten Stadtgebiet verteilt und wollte von den Menschen wissen, ob und wie sie die Nordbahntrasse nutzen werden.

Das Ergebnis ist repräsentativ und beeindruckend. Mehr als drei Viertel aller Befragten, so teilt Daniel Behrens von Econex mit, haben angegeben, dass sie die Trasse zukünftig nutzen möchten. Das bedeutet, dass auf den innerstädtischen Abschnitten jeweils zwischen 2000 und 5000 Nutzer erwartet werden können, wie Carsten Gerhardt von der Wuppertal Bewegung über dieses Ergebnis frohlockt. Die Umfrage ist eine Sachspende des Unternehmens an die Wuppertal Bewegung, wie Behrens erklärt.

Die Antworten der Anwohner lassen zudem darauf schließen, dass die Nordbahntrasse noch aus ganz anderen Gründen genutzt werden wird: Sie hat die Chance, langfristig zu einer Verkehrsanbindung für Schüler und Berufspendler zu werden. Die Unternehmensberatung hat parallel Wuppertaler Schüler befragt. Diese gaben an, dass derzeit lediglich drei Prozent von Ihnen das Fahrrad für den Schulweg nutzen - was bei Wuppertals Topographie verständlich erscheint. 30 Prozent würden aber das Fahrrad nutzen, wenn es geeignete Wege gäbe. Aus diesem Grund haben 80 Prozent der Befragten gesagt, dass sie die Nordbahntrasse für ein wichtiges Projekt der Wuppertaler Stadtplanung halten.

Es gibt jedoch auch zahlreiche Kritiker in der Stadt, die eine Reaktivierung der Trasse als Bahnstrecke favorisieren oder aber der Meinung sind, dass die derzeit kalkulierten 20 Millionen Euro Kosten besser genutzt werden könnten. "Wir wollen, dass auch die Kritiker zu Wort kommen und mit Ihnen über das Projekt Nordbahntrasse sprechen", sagt Carsten Gerhardt. Am Donnerstag, 20. November, lädt die Wuppertal Bewegung aus diesem Grund in die Alte Färberei Stennert 8 zu einer Podiumsdiskussion über Sinn und Zweck der Trasse ein. Los geht’s um 19 Uhr.

An diesem Termin soll auch der aktuelle Planungsstand beleuchtet werden.