Stadtentwicklung OB Mucke unterstützt Idee einer Schwebebahn auf dem Platz Ost

Wuppertal · Ein ausrangierter Wagen, der bei Ebay verkauft wird, könnte ausgestellt werden. Wichtig sei eine „soziale Kontrolle“ des Areals hinter Primark.

Der historische Schwebebahn-Wagen wäre an der B7 ein optisches Highlight.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

Eine historische Schwebebahn als Ausstellungsstück statt Taxis auf dem Platz Ost hinter Primark? Wuppertals Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) findet diesen Vorschlag „spannend“. Optisch sei diese Lösung schöner als parkende Taxis. Es gebe sonst kaum eine Möglichkeit, eine Schwebebahn an einer so prominenten Stelle der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Ein historischer Schwebebahnwagen vor einem historischen Bahnhof – das passt“, sagt Mucke. Er betont aber auch, dass eine Realisierung von der Politik mitgetragen und entsprechend auf rechtliche Bestimmungen wie dem Brandschutz überprüft werden müsse.

Die Idee zur Ausstellung des Schwebebahnwagens war entstanden, weil auf Ebay Kleinanzeigen ein Waggon der Wuppertaler Schwebebahn im Kaiserwagen-Stil angeboten wird. Die Gemeinde Calvary Chapel Siegen hat den Wagen Nr. 76 aus der Baureihe 1950 aufwendig restauriert und will 30 000 Euro für das historische Schätzchen haben. Der Preis ist Verhandlungsbasis. Eine hohe Summe, die aber laut Mucke nicht abschreckend ist. Wenn sich eine Mehrheit für die Idee ausspreche, fänden sich sicher Sponsoren, die sich an den Kosten beteiligen würden. Die WZ-Redaktion erreichten bereits am Dienstag E-Mails von Wuppertaler Bürgern, die ihre Spendenbereitschaft signalisierten, um die Schwebebahn zurück in die Heimat zu holen.

Um den historischen Wagen tatsächlich auf dem oft als „Niemandsland“ betitelten Areal aufstellen zu können, müsste der Platz hergerichtet werden. „Das ist aber bei jeder Lösung der Fall“, sagt Oberbürgermeister Mucke. Derzeit sei der Platz in keinem guten Zustand. Neben der Schwebebahn könne er sich etwa Bäume und Fahrradbügel vorstellen.

Der Platz muss gut beleuchtet
und gesichert sein

Sitzbänke im Schatten des Primark-Gebäudes lehnt er dagegen ab, um den Platz nicht zu gemütlich zu machen. „Wir wollen an dieser Stelle keinen neuen Angstraum“, sagt Mucke. Deshalb müsse der Platz gut beleuchtet und gesichert sein. Es sei wichtig, dass eine soziale Kontrolle gegeben ist.

Dieses Argument hatte auch die Taxizentrale angebracht, die sich zuletzt über einen Antrag von CDU, Grünen, FDP und Freien Wählern gefreut hatte, wonach der Platz Ost als Taxi-Aufstellplatz genutzt werden soll. Nico Höttges, Vorstandsvorsitzender der Taxizentrale, hatte im WZ-Gespräch erklärt, dass die Nutzung als Aufstellfläche für die Taxis die bessere Lösung sei, als die Fläche weitere Jahre brach liegen zu lassen.

Marc Schulz von den Grünen hält an diesem Antrag fest. An Bahnhöfen sei es normal, dass es Taxi-Abstellplätze gebe. Immerhin seien Taxis auch Teil des ÖPNV, weil sie die Menschen zu den Zügen bringen. Und der Platz hinter dem bronzenen Kubus am Döppersberg sei keine 1a-Lage. „Man sollte das ganze Thema nicht so hoch stilisieren, als ginge es um den Rathaus-Vorplatz“, erklärt Schulz.

Elberfelds Bezirksbürgermeister Hans-Jürgen Vitenius (SPD) dagegen zeigt sich begeistert von der Schwebebahn-Idee. Sollte das Vorhaben verwirklicht werden, „wäre das eine echte Aufwertung des Platzes und ein Blickfang ohnegleichen“. Natürlich würde er, sollte der Plan konkret werden, die Bezirksvertretung Elberfeld ins Boot holen, um Unterstützung durch das politische Gremium zu erhalten. Mit übergroßer Euphorie halte er sich „nach früheren Erfahrungen mit solchen oder anderen Themen“ indes zurück, sagt Vitenius: „Ich bin hin- und hergerissen zwischen Zweifel und Hoffnung.“

Die Wuppertaler Linken haben sich indes dafür ausgesprochen, den vom Wuppertaler Thomas Pusinelli eingebrachten Bürgerantrag ernst zunehmen. Pusinelli fordert die Stadt auf, mehrere Möglichkeiten für die Nutzung der Fläche zu prüfen, die mit dem Konzept zur Klima- und Lufthygiene zusammenpassen – etwa eine grüne Gestaltung. Die Linke fordert, diesen Antrag zu prüfen und nennt den Taxen-Parkplatz „eine Verlegenheitslösung“.