Oberbarmen: Der Funkmast strahlt zu stark

Der umstrittene Mobilfunksender am Heidter Berg hält zwar die Grenzwerte ein, ist aber auch der Stadt ein Dorn im Auge.

Wuppertal. Im Streit um den Mobilfunkmast auf einem Privathaus an der Albertstraße zeichnet sich eine Wende ab: Während Anwohner die 2006 installierte Anlage nach wie vor kritisieren und angesichts der Strahlung langfristig um ihre Gesundheit fürchten, drängt die Stadt nach Gesprächen mit dem Netzbetreiber T-Mobile auf eine einvernehmliche Lösung.

Es liege auf der Hand, dass gehandelt werden muss, erklärt Bernd Osthoff, zuständiger Koordinator bei der Stadt, auf WZ-Nachfrage. "Auch wenn diese Anlage alle Bestimmungen erfüllt, sind ihre Werte aus unserer Sicht zu hoch." Laut Osthoff liegt die Feldstärke am Heidter Berg bei sechs bis acht Volt pro Meter - erlaubt seien hingegen 60 Volt als Obergrenze. Der Vergleich zu anderen Standorten in Wuppertal zeigt allerdings, wie angespannt die Situation am Heidter Berg offensichtlich ist: Nach Angaben der Stadt liegt die Feldstärke bei den gut 300 Mobilfunkmasten im Stadtgebiet in der Regel unter 1,5 Volt pro Meter.

So spricht Osthoff mit Blick auf den Heidter Berg von einer "schwierigen Situation", da die Sendeanlage am Hang auf gleicher Höhe mit vielen Wohnungen steht. Über die informierte sich gestern auch die Bezirksvertretung. Am 21. Juni bietet die Stadt außerdem ein Bürgergespräch zur Anlage an, bei dem Oberbürgermeister Peter Jung erwartet wird (siehe Kasten).

Vorgestellt werden den Heidter Bürgern dann alle Mess-Ergebnisse. Erfasst wurden sie durch das Untersuchungsinstitut IMST aus Kamp-Lintfort, das auch für das Landesumweltministerium und für das Bundesamt für Strahlenschutz arbeitet. Neben diesen Messungen hat die Stadt außerdem veranlasst, dass T-Mobile die Anlage Albertstraße umkonfiguriert, um die Belastung zu reduzieren. Zu erwarten ist auch, dass bei der Bürgerinformation mögliche Alternativen zur Sprache kommen.