"Berufswahl-Siegel" für zeitgemäße Förderung

Unter 14 Teilnehmern hatte eine Jury sieben Schulen ausgewählt, darunter die schon mehrfach ausgezeichnete Wülfrather Hauptschule Wolverothe und die an vielen Wettbewerben beteiligte Velberter Gesamtschule. Schließlich waren auch zwei Förderschulen Empfänger des Siegels.

<strong>Wuppertal. Gut gescannt ist halb erledigt. Mit dieser Formel legen Schüler gern den Schongang für die Hausaufgaben ein und folgen dabei einem pädagogischen Phänomen: Den Weg des geringsten Widerstandes muss der Mensch nicht erst erlernen. Über eine neue Lernkultur referierte gestern der Dortmunder Professor Bernd Ott im Haus der Vereinigung Bergischer Unternehmerverbände und kam zu dem Ergebnis, dass Schulen heute kaum noch ihren Ausbildungsauftrag erfüllen können.

Indessen sollte es an diesem Tag nicht um Defizite gehen, sondern um die Leistung der Schulen, die der zeitgemäßen Forderung eines ganzheitlichen Lernens besonders nahe kommen und vorbildliche Berufsorientierung bieten. Statt eines Preises erhielten sie dafür ein Zertifikat in Form des auch im wahren Sinne des Wortes gewichtigen "Berufswahl-Siegels".

Unter 14 Teilnehmern hatte eine Jury sieben Schulen ausgewählt, darunter die schon mehrfach ausgezeichnete Wülfrather Hauptschule Wolverothe und die an vielen Wettbewerben beteiligte Velberter Gesamtschule. Aus Wuppertal war es zunächst die Hauptschule am Katernberg, die "schon schriftlich überzeugte und in der Praxis noch viel mehr". Denn der Wettbewerb verlangte nicht nur Belege zur Theorie, sondern auch Bewährung vor Ort, also in den Unternehmen.

Erfolgreiche Firmenpartnerschaften und eine Berufsorientierungsbörse wurden dann auch mehrfach als Begründung für die Auszeichnung genannt, so bei der Gesamtschule Langerfeld und der Realschule Leimbacher Straße, die zudem mit einem "Benimm-Training" glänzte.

Schließlich waren auch zwei Förderschulen Empfänger des Berufswahl-Siegels. Für die enge Verzahnung mit der Arbeitsagentur und die Vermittlung von Langzeitpraktika wurde die Wuppertaler Förderschule Lentzestraße geehrt. Als ein besonderes und schier unbezahlbares Plus wertete die Jury Atmosphäre und menschliches Engagement an der Karl-Kind-Schule in Remscheid mit allein sechs Schülerfirmen.