Fotoausstellung Oberbarmen durch die Linse: Agora‘grafie zeigt Motive des Alltags
Oberbarmen · Die Fotoausstellung „Agora‘grafie“ widmet sich alltäglichen Szenen. Sie ist zu sehen in Oberbarmen.
Das pralle Leben in Oberbarmen fängt die Foto-Ausstellung „Agora‘grafie“ ein. Alles andere als Schnappschüsse, zeigen die Aufnahmen mit reichen Details Straßen und Plätze. Vor allem aber Menschen, die hier fest verwurzelt sind. Und es passt natürlich, dass die Ausstellung selbst mitten im Quartier einen Ort gefunden hat – im Schaufenster des „Berliner Plätzchens”, dem Kulturzentrum der Katholischen Gemeinde St. Johann Baptist.
Was sich buchstäblich im Vorübergehen anschauen lässt, nahm seinen Anfang im vergangenen August. Damals lud das Projekt „Agora“ zu einem Sommercamp ein. Durch Kunst Menschen erreichen und zum Mitmachen motivieren – das ist erklärtes Ziel von „Agora“-Gründer Leonard Schorm und seinen Mitstreitern. Mindestens genauso wichtig ist ihnen, dass die Kreativität aus der Nachbarschaft heraus entsteht und dass dabei alle mitwirken können.
„Agora“ (griechisch für Platz) startete denn auch 2020 in Oberbarmen-Wichlinghausen und wird vom „VierZwoZwo“-Quartierbüro und dem Jugendmigrationsdienst im Quartier (JMDiQ) unterstützt. Spartenübergreifend ist die von Schorm & Co. geförderte Kunst sowieso. Ging es beim ersten „Agora“-Festival hauptsächlich um Musik, kamen Tanz, Graffiti und Siebdruck als weitere Ausdrucksformen hinzu. Beim 2021er Sommercamp gab es unter anderem einen Foto-Workshop. Geleitet wurde er von Pita-AugustóBaraza, der in der HipHop-Szene als DJ Makayabundo bekannt ist.
Neben dem Musikmachen und Plattenauflegen widmet sich der junge Wuppertaler auch der Videokunst und Fotografie. Seine Erfahrungen gab er beim Workshop weiter, der in der ehemaligen Seifenfabrik Luhns – nur ein paar Straßen vom „Berliner Plätzchen“ entfernt – stattfand.
Geradezu puristisch war die Aufgabe, die Makayabundo den Teilnehmern stellte. Gern sollten sie Oberbarmen durchstreifen und ihre Eindrücke festhalten – aber bitte nur mit analogen Kameras. Unbekümmertes Klick-Klick-Klick war also genauso ausgeschlossen wie nachträgliches „Aufhübschen“. Vielleicht ist es diese Einschränkung, die zur Lebendigkeit der Fotos – mal in klassischem Schwarz-Weiß, mal in Farbe – beigetragen hat. Und wer es jetzt doch lieber digital mag, guckt sich bei der Fensterausstellung einfach die Diashow auf dem großen Bildschirm an.
Die Bilder der „Agora‘grafie“ sind noch bis zum 23. Januar ausgestellt. Adresse: „Berliner Plätzchen“, Berliner Straße 173/ Ecke Langobardenstraße.
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