Ohne Besteck: Kochkünstler in den Elba-Hallen
Die Gäste genossen Speis und Trank. Dazu gab es Musik, Kunst und Fabrikhallen-Flair.
Wuppertal. Wenn in einer alten Fabrikhalle große Tische mit weißen Tischdecken stehen, dann sind mal wieder die „Kochkünstler“ am Werk. Wenn auf den Tischen aber nur Teller, Gläser und Kerzen stehen und sowohl Messer als auch Gabel fehlen, dann lautet das Motto des Abends „ohne Besteck“. Dafür konnten die Gäste am Samstag in einem wunderbaren Ambiente jede Menge Leckereien von verschiedenen Köchen aus Wuppertals Restaurantszene genießen. Sie waren im Rahmen des Sommerlochs in die Elba-Hallen gekommen.
Die Idee dahinter: „Köche gucken mal über ihren eigenen Tellerrand“, so Fridolin Ständer vom Restaurant Zaunkönig. Er und seine Kollegen Kaspar Stange und Robin Küpper verwöhnten die Gaumen der Gäste beispielsweise mit Löwenzahn Ricotta Frühlingsrollen, Venusmuschel-Macchiato, gefülltem Weinblatt mit Lamm-Kalbs-Fenchel Fleisch und Risotto sowie mit selbstgemachter Milchschnitte.
Die kleinen Gaumenfreuden holten sich die Gäste dann von den Ständen ab, hinter denen die drei Köche werkelten. Stets bewacht von einem riesigen Engel, der auf eine Wand gemalt wurde, begleitete Vincent Stange den Abend am Klavier. Zunächst spielte er Stücke von Bach, Mozart und Beethoven, später dann improvisierte er die Musik, während die Gäste ihr Essen und einen guten Wein genossen.
Flüssige Speisen wurden mangels Löffel einfach in Tassen serviert. Anderes musste man mit den Fingern essen oder war zumindest mit einem Holzstäbchen versehen. Die Stubenkükenkeulchen an Johannisbeergele und Pflaumen konnte am Papierhütchen gehalten werden. Wichtigstes Werkzeug der Gäste war aber: die Serviette.
„Das ist mal was ganz anderes, vor allem in so einer tollen Location“, sagt Ständer. Denn überall im Raum steht Kunst verteilt. An den Wänden sind Bücher aufgestapelt, davor steht ein alter Schaukelstuhl. An der Wand hinter den Köchen krabbelt ein großer Käfer.