Hebamme Arndt: "Im Herbst gibt’s wieder mehr Kinder"
In der Frauenklinik Vogelsangstraße informierten sich werdende Eltern — und bekamen interessante Einblicke.
Wuppertal. Monika Arndt ist sicher: „Im Herbst werden in unserer Klinik wieder vermehrt Kinder geboren.“ Sie muss es wissen, immerhin ist sie seit 1995 Leitende Hebamme in der Frauenklinik Vogelsangstraße. Die Ursache für den zu erwartenden Nachswuchsboom sieht sie im Wetter. „Der Winter war besonders kalt, das wird sich in der Geburtenrate niederschlagen.“ stellt sie sachlich fest.
Damit könnte sie Recht haben, kamen doch in diesem Jahr zum Tag der offenen Tür auffallend viele schwangere Besucherinnen. Rund um das Thema Geburt erwartete die Besucher eine Fülle an Infoständen, Beratungen und Führungen. Sie konnten einen Blick in einen der sechs Kreißsäle werfen, oder in die sonst geschlossene Neugeborenen-Intensivstation.
Noch im gelassenen Zustand warteten auch viele zukünftige Väter geduldig vor der Stationstür auf die nächste Führung. Eine große Bildwand mit vielen dort geborenen Babies begrüßt sie am Eingang. Kein Wunder, verzeichnet die Klinik doch etwa 2000 Geburten pro Jahr und zählt damit, sowohl im gynäkologischen wie im geburtshilflichen Bereich zu den größten in NRW.
„Wir haben für die Versorgung von Mutter und Kind alles im Haus“ betont Arndt. Auch bei Problemfällen müssen sie nicht getrennt werden. Hebammen, Gynäkologen und Kinderärzte stehen, nicht zuletzt bei Risikoschwangerschaften, rund um die Uhr zur Verfügung.
Carmen Kämper ist Intensivschwester und Stationsleiterin. „Wir betreuen hier Frühgeborene ab der 23. Woche vom Level 1, das heißt von Anfang an und erkrankte Neugeborene“, berichtet sie. Gerade mal 355 Gramm brachte das kleinste, hier geborene Frühchen auf die Waage.
„Wichtig ist uns die Arbeit mit den Eltern, ihnen die Hemmungen zu nehmen mit ihrem Frühchen falsch umzugehen. Sie werden angeleitet im Brutkasten zu wickeln oder das Baby in der „Känguruhposition „ auf der Brust zu tragen.“ erklärt Kämper. Fotos von kleinen Patienten mit Beatmungsschläuchen oder Sonden und Gewichtsvergleiche lassen manchen Besucher dennoch betroffen vor den Inkubatoren stehen. Mindestens 5000 Geburten hat Monika Arndt in ihrem Berufsleben schon begleitet. „Einmal haben hier Mutter und Tochter am selben Tag entbunden.“ erzählt sie schmunzelnd. „Das war schon etwas Besonderes.“ Vermehrt hat sich auch die Zahl der Zwillingsgeburten, 33 allein bisher in diesem Jahr. „ Kürzlich waren es sogar zwei Zwillingsgeburten in zwei Stunden.“ erinnert sich Arndt.
Elena Habermann ist Hebammenschülerin. Seit 2009 lernt sie und hat Freude daran: „Jede Geburt ist ja etwas Besonderes:“ 1080 Kinder erblickten in diesem Jahr an der Vogelsangklinik bereits das Licht der Welt und auch am Samstag war mancher Kreißsaal wegen einer Geburt geschlossen. Ob Monika Arendt mit ihrer Prognose recht behalten wird, zeigt die Geburtenstatistik am Ende des Jahres.