Brauchtum An Ostern fehlt diesmal das Feuer

Wuppertal · Corona hat auch Auswirkungen aufs Brauchtum. Feuer gibt es keine, dafür einiges im Netz – und Ostersteine.

Ostersteine

Foto: ja/x

Aus Sicht von Umweltschutzverbänden hat Corona zumindest über Ostern einen positiven Effekt: Größere Osterfeuer wird es in Wuppertal nicht geben. In der vergangenen Woche machte die Stadt noch einmal auf das Versammlungsverbot aufmerksam, das sowohl auf öffentlichem als auch privatem Gelände gelte. Vielen Wuppertalern wird der Brauch aber sicher fehlen.

Doch auch Hermann Josef Richter vom Nächstebrecker Bürgerverein, der alljährlich das größte Osterfeuer in der Stadt organisierte, hat Verständnis für das Verbot.

Sein Verein habe die Veranstaltung, die im vergangenen Jahr Tausende Besucher nach Nächstebreck lockte, bereits frühzeitig abgesagt. „Einen Nachholtermin wird es nicht geben. Aber wir denken schon an kommendes Jahr“, sagt Richter. Das Brennmaterial habe der Verein für das Feuer, das eigentlich am Wochenende stattfinden sollte, natürlich schon längst gesammelt gehabt. „Es liegt aber da, wo es aktuell keinen stört.“ Demnächst soll es abgebrannt werden. „Und vielleicht machen wir dann ein kleines Event daraus, wenn die Auflagen nicht mehr gelten sollten“, sagt Richter.

Statt Ostereier kann man
bemalte Steine suchen

Zumindest kleine Feuer, etwa in Schalen im privaten Garten, wird es bestimmt in Wuppertal geben. Jedenfalls haben das einige Bürger in den Sozialen Netzwerken schon angekündigt.

Der Ostereiersuche dürfte auch trotz Auflagen wenig entgegenstehen, zumindest, wenn es sich auf den engen Familienkreis und das eigene Grundstück beschränkt. Wer ganz sicher gehen will und dazu Fan des Spiels Minecraft ist, bekommt auch online sein Oster-Event unter:

Natürlich ist es auch nicht verboten, in der Natur unterwegs zu sein, wenn man Abstands- und andere Corona-Regeln einhält. Und wer die Augen offen hält, wird vielleicht fündig. Nicht unbedingt, was Ostereier angeht. Aber der Trend, bemalte Steine in der Landschaft auszulegen, verbreitet sich auch in Wuppertal. Bei Facebook gibt es unter anderem die Gruppen „Wuppersteine“ und „Tuffistein“. Und was läge näher, als jetzt die Steine mit Osterhasen und ähnlichem zu verzieren.

„Wir von #tuffistein bemalen Steine und legen sie aus. Damit irgendjemand den Stein findet und so ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, um den Tag zu versüßen“, sagt Jane Hamerouch. „Die oder der Maler würde sich dann freuen, wenn der Finder ein Foto macht und dann in #tuffistein postet. Schön wäre es dann noch, er würde den Stein wieder aussetzen – damit der nächste ihn findet und sein Tag auch versüßt wird“, erklärt sie die Motivation dahinter.