Outlet Center: NRW-Wirtschaftsminister ist skeptisch
Harry Voigtsberger will die bergischen Innenstädte schützen.
Wuppertal. Der NRW-Wirtschaftsminister bleibt bei seiner ablehnenden Haltung gegenüber den Plänen für ein Designer-Outlet-Center an der Blume in Remscheid: Die Bedenken wiegen deutlich schwerer als die möglicherweise positiven Aspekte, sagte NRW-Wirtschaftsminister Harry K. Voigtsberger (SPD) gegenüber Vertretern der Presse in Remscheid. Auf seiner fünftägigen „Wirtschaftsreise“ durch Nordrhein-Westfalen machte er Station im Berufsbildungszentrum der Industrie.
Seine Bedenken erklärte Voigtsberger damit, dass er den Einzelhandel in den Innenstädten nicht weiter schwächen wolle. Wer zum Einkaufen in ein Stadtzentrum fahre, wünsche sich ein angenehmes Ambiente, erklärte der Minister. Dies sei nur mit einem Angebot an hochwertigen Waren zu erreichen, und genau diese Waren wollten die Outlet-Center aus den Innenstädten herausziehen.
Voigtsberger kritisierte, dass die gleichen Städte, die um „Förderung für ihre sterbenden Innenstädte bitten, sich ein DOC auf die grüne Wiese“ setzen wollen.
Dass sich Discounter-Märkte vorwiegend außerhalb der Innenstädte ansiedeln, hält der Wirtschaftsminister in diesem Zusammenhang hingegen für weniger problematisch. Die bieten laut Voigtsberger nicht die erwähnten hochwertigen Waren an und seien folglich nicht Teil eines positiven Ambientes, das die Kunden in die Innenstädte zieht.
Damit die Stadtzentren in der Region überhaupt neben einem Outlet-Center nach dem Vorbild Roermond bestehen können, so sagte der Minister weiter, müssten die jeweiligen Angebote genau aufeinander abgestimmt sein. Der Minister machte am Mittwoch allerdings auch klar, dass das Wirtschaftsministerium bei der Landesplanung nicht das letzte Wort habe. Dies sei Sache der Staatskanzlei von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD). Allerdings werde sein Haus nach einer Einschätzung gefragt, sagte Voigtsberger. Und die dürfte nicht positiv ausfallen.