Automaten werden umgerüstet Ab Juni steigen die Parkgebühren in Wuppertal
Wuppertal · Das Parken in Wuppertal sollte eigentlich schon vor einiger Zeit teurer werden. Das Warten auf die nötigen Chips hatte bisher jedoch ein Umrüsten der Automaten verhindert.
Parken in der Innenstadt wird teurer — sowohl in Elberfeld als auch Barmen erhöht die Stadt die Gebührensätze. Die sollten bereits ab 1. April gelten — allerdings müssen die 105 Automaten noch umgerüstet werden. Dies soll, wie Rolf-Peter Kalmbach, Leiter der Abteilung Straßentechnik der Stadt Wuppertal, erklärt, im Juni erfolgen. Aktuell warte man noch auf die neu programmierten Chips, die in die Automaten eingesetzt werden müssen.
Die Gebühren steigen um 50 Cent je angefangene Stunde – im City-Kernbereich auf zwei Euro, im äußeren City-Bereich von einem auf 1,50 Euro. Außerdem kostet es dann von montags bis freitags von 10 bis 20 Uhr und samstags bis 18 Uhr. Auch die Preise für Tagestickets werden erhöht, im Innenstadtbereich auf nunmehr sechs Euro, im unmittelbaren Kernbereich auf acht Euro. Rund zwei Millionen Euro setzt die Stadt jährlich mit Parkgebühren um. Durch die Erhöhung kommen schätzungsweise 200 000 Euro pro Jahr dazu.
Die Stadt setzt damit eine Ratsentscheidung um. Die war ursprünglich per Dringlichkeitsbeschluss erfolgt, so Kalmbach, damit theoretisch schon ab 1. April die Gebührenerhöhung erfolgen konnte. Allerdings stünde so ein Dringlichkeitsbeschluss rechtlich „auf tönernen Füßen“, erklärt Kalmbach, weshalb die Stadt die Verzögerung eher locker sehe. Am 11. Mai hat nun aber auch der Rat in seiner Sitzung die Entscheidung noch einmal bestätigt.
„Jetzt warten wir auf die Chips“, sagt Kalmbach. Die Lieferung aus China stockt wegen Corona. Jeder der 105 Automaten, die ungefähr jeweils zur Hälfte auf Barmen und Elberfeld verteilt sind, muss per Hand umgerüstet werden. „Das gilt bis zum Aufkleber, auf dem die neuen Gebührensätze stehen“, sagt Kalmbach. Anfang Juni, so der Plan, fängt die Umstellung an, die etwa zwei bis drei Wochen dauern soll.
Dass es jetzt etwas länger dauert, sieht Anja Liebert von den Grünen gelassen. „Wir warten ja seit Jahren drauf.“ Die Preise im ÖPNV würden regelmäßig angehoben, die Parkgebühren in Wuppertal seien dagegen seit Jahren nicht mehr angepasst worden. „So bietet man keinen Anreiz, zum ÖPNV zu wechseln.“ Die Erhöhung jetzt sei der erste Schritt. „Das ist noch nicht das Ende.“ Nach und nach könnten zum Beispiel auch die Bereiche in der Stadt, wo Parken kostenpflichtig ist, ausgeweitet werden.
Dass zum Beispiel Kritik aus Einzelhandelskreisen an der Erhöhung kommt, kann Liebert indes nicht nachvollziehen. „Zwei Drittel der Menschen, die nach Elberfeld zum Einkaufen kommen, kommen nicht mit dem Auto.“
Weiter denkt die Verwaltung. Fernziel sei, so Kalmbach, dass in ein paar Jahren gar keine Parkautomaten mehr in der Innenstadt stehen, sondern die Parkgebühren per Smartphone bezahlt werden. „Die Flexibilität ist dann größer“, betont Kalmbach. So könnten erneute Erhöhungen mit einem Klick zentral gesteuert werden. So sind in anderen Städten zum Beispiel auch temporäre Regelungen möglich.
Das sei aber noch Zukunftsmusik, erklärt Kalmbach. Wer kein Smartphone hat, brauche sich vorerst keine Sorgen machen, kein Ticket ziehen zu können. Möglich sei auch, dass nur ein Teil der Automaten abgebaut werde. Theoretisch, so Kalmbach, habe die Stadt genug Ersatzteile, dass die Automaten noch Jahrzehnte stehen bleiben könnten.