Per Rad vom Tal zum Wasserturm
Der Bürgerverein Hatzfeld will den Bezirk an die Nordbahntrasse anbinden.
Hatzfeld. Herbert Fleing fährt gerne Rad. Auch gerne mit seinem Bürgerverein Hatzfeld. „Wir fahren zwei oder drei Mal im Jahr auf eine Tagestour“, sagt der Vorsitzende des Bürgervereins. Aber von Hatzfeld aus könne man nicht direkt starten, moniert er. Gleiches gilt auch für die täglichen Radwege. Weder könnten die Schüler, etwa die vom Gymnasium Sedansberg, noch Arbeitnehmer, die im Tal oder entlang der Nordbahntrasse arbeiten, vernünftig dorthin mit dem Rad fahren.
Fleing will das ändern und Hatzfeld an die Nordbahntrasse und nach Barmen anschließen. Die ersten groben Pläne stellte er am Montag gemeinsam mit dem Barmer Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke vor.
Lücke sagte, er wolle Hatzfeld an diese „wunderbare Nordbahntrasse“ anschließen. Deswegen soll ein Prüfauftrag an die Stadt in der ersten Sitzung der Barmer Bezirksvertretung gestellt werden, ob die Streckenführung, die Fleing erdacht hat, machbar ist.
Fleing will seinen Radweg noch hinter dem Wasserturm starten lassen, streng genommen auf Sprockhöveler Gebiet. So soll eine direkte Verbindung zum Radfußweg am Dönberg geschaffen werden. An der Straße Zum alten Zollhaus soll der Weg auf der rechten Seite — aus Richtung Sprockhövel — eingerichtet werden, wo jetzt ein weitgehend unbenutzter Fußweg ist. Weiter soll es am Troxler-Haus und der Firma Finke auf die Grunerstraße gehen und von dort aus auf die ehemalige Straßenbahntrasse zwischen Hatzfeld und Loh. Fleing sagt: „Das ist teils eine etwas unwägbare Strecke. Seit drei, vier Jahren liegt da Holz im Weg.“ An sich sei die Strecke aber gut geeignet, denkt er. Die Steine seien noch da, die Gleise aber immerhin schon weg.
Die Strecke führe weiter an der Gartensiedlung Mallack vorbei, am Nordpark und der Winchenbachstraße — „immer auf der Trasse, so dass man die Straße nicht braucht“, sagt Fleing. Letztlich soll die Strecke unter der A46 hindurch bis zur Schützenstraße führen und dann in Richtung Nordbahntrasse weitergehen.
Fleing ist begeistert von der Nordbahntrasse und davon, wie sie angenommen wird: „Das zweite Ding neben der Schwebebahn ist die Nordbahntrasse.“ Die wachsende Fahrradbegeisterung will er auch in seinem Quartier nutzen. Auch Lücke sagt: „Wir müssen keinen mehr von der Sinnhaftigkeit überzeugen. Der Boden ist bereitet für die Fahrradstadt Wuppertal.“ Jetzt möchten sie ein politisches Signal über die BV und die Stadt bekommen — und dann Unterstützer suchen für die Umsetzung. „Die Bereitschaft zum Bürgerlichen Engagement ist gewachsen“, sagt Lücke und baut auf freiwillige Helfer und Sponsoren aus der Wirtschaft.
Norina Peinelt, städtische Beauftrage für nicht-motorisierten Verkehr, sagt, die Trasse in Hatzfeld sei schon als Anmerkung für das Radverkehrskonzept vorgesehen. Sie weiß, dass die Verkehrsachse dort Potenzial hätte. Ob und wann das aber angegangen würde, hinge vom Radverkehrskonzept ab und der Priorisierung der Strecken.
Eine Prüfung der Strecke, wie Lücke sie beauftragen lassen will, sei darin aber nicht vorgesehen. Insofern sei es gut, wenn die BVen sich positionieren, so Peinelt.