Pfarrer Michael Haupt: Ein Mann mit Überzeugungen

Pfarrer Michael Haupt verlässt St. Antonius und Herz-Jesu und geht nach Düsseldorf.

Foto: Stefan Fries

Barmen. Mit einer feierlichen Heiligen Messe und einem anschließenden fröhlichen Sommerfest wurde Prälat Michael Haupt als Leitender Pfarrer an Sankt Antonius in Barmen am Samstag verabschiedet. Michael Haupt verlässt St. Antonius und Herz-Jesu an der Hünefeldstraße zum 31. August und geht als Pfarrvikar nach Düsseldorf-Bilk. „Mein Wunsch war es, nicht mehr als leitender Pfarrer zu arbeiten und damit buchstäblich für alles zuständig zu sein“, erklärt der 63-Jährige seinen Weggang nach elf Jahren.

„Natürlich fällt der Abschied schwer“, so der Geistliche, „denn ich habe St. Antonius schon bei meiner Ankunft als internationale Gemeinde kennengelernt. Katholisch heißt weltumfassend, und das traf hier bei den vielen verschiedenen Hautfarben auch zu.“ Besonders erfreut ist der scheidende Pfarrer darüber, dass sich die Gemeindemitglieder mit Migrationshintergrund in die verschiedenen Gremien einbringen und sich nicht isolieren. „Ich habe das Gefühl, dass sie sich hier heimisch fühlen“, so Haupt, der einmal pro Monat einen internationalen Familiengottesdienst ins Leben gerufen hat. „Der wird auch von auswärtigen Gläubigen gut angenommen“. Wie der Pfarrer auch mit dem Gottesdienstbesuch insgesamt zufrieden ist. „Wir haben den Vorteil fester Zeiten. Da müssen die Gottesdienstbesucher nicht lange rätseln.“

Michael Haupt hat Taufen, Erstkommunionen, Trauungen und Beerdigungen vorgenommen und begleitet, und im Gemeindeleben gab es darüber hinaus viele Aktionen, die seine Handschrift tragen. So die „Bootsausstellung“, bei der ein Original-Flüchtlingsboot gezeigt wurde. „Wir alle und ich natürlich auch, waren erstaunt, dass gerade die über das Mittelmeer geflüchteten Gemeindemitglieder nicht dazu zu bringen waren, hier ins Boot zu steigen. Die Reise mit dem ständigen Tod vor Augen hatte sie offenbar traumatisiert.“ An einen Syrer erinnert sich Prälat Haupt besonders: „Der war zweimal gekentert und ist im Gegensatz zu etlichen seiner Mitflüchtlinge vor dem Ertrinken gerettet worden. Erst beim dritten Mal ist er in Europa angekommen“, erzählt Haupt, der sich vehement für die Flüchtlinge aus Syrien und Eritrea eingesetzt und ihnen auch in der Gemeinde ein Dach über dem Kopf geboten hat. „Hier in der Gemeinde habe ich viel Offenheit und Hilfsbereitschaft gegenüber den geflüchteten Menschen beobachten können“, lobt Haupt das Mitgefühl in Sankt Antonius. „Das ist einer der Gründe, weshalb ich sehr gern an meine Zeit hier und in dem Stadtteil, den ich lieb gewonnen habe, zurückdenke.“

Sein Nachfolger wird Pfarrer Klaus-Peter Vosen sein, der zuletzt in Köln tätig war, aber schon drei Wuppertaler Jahre in Sankt Laurentius zugebracht hat.