Pflege für Wuppertals Grün

Projekt Jobnatur 100+: Langzeitarbeitslose richten mehr als 100 verwahrloste Areale wieder her.

Wuppertal. Traumhaft: Wie sich auf dem rund 2000 Quadratmeter großen Areal nahe an den Einrichtungen der Lebenshilfe am Mastweg der Zugang zum Gelpetal darstellt, das ist Natur pur, Wuppertal pur. Und das ist schützenswert und verbesserungsfähig, finden Stadt, Arge, Gesa und Biologische Station Mittlere Wupper.

Deshalb haben sie ein Projekt initiiert, bei dem eben solche Flächen so bearbeitet werden, dass sie für den Menschen wieder nutzbar sind. Das ist am Mastweg zum Beispiel derzeit nur bedingt der Fall. Denn überall sprießt der so genannte Adlerfarn in die Höhe - und zwar mächtig, platzraubend und dominierend. Deshalb wird jetzt gemäht, nicht nur einmalig, sondern künftig immer wieder, bis die Gefahr der Verbuschung gebannt ist. Das Ziel: "Schönheit und Vielfältigkeit der Landschaft erlebbar machen", Verbrachung, Verbuschung und Vermüllung stoppen.

Mehr als 100 solcher Naturräume sind nun im Visier des Projekts "JobNatur 100+". Das sind also rund 20 Hektar Natur, die bislang alles andere als gepflegt sind, künftig aber wie am Mastweg auch wieder ein artenreicher Raum für Waldeidechsen, Ringelnattern, Heuschrecken und Schmetterlinge sein können. Auch die Samen der früher in dem Gebiet beheimateten Pflanzen können wieder keimen.

Insgesamt geht es auch um Areale, die von der Herkules-Staude, dem Japan-Knöterich oder drüsigen Springkräutern (auch Wupperorchidee genannt) beherrscht werden. Die Herkules-Staude zum Beispiel soll dabei zwischen März und Mai mit dem Spaten ausgegraben werden, damit sie keine neue Kraft aus ihrem Stärkespeicher ziehen kann.

Diejenigen, die diese Arbeit im extrem zersiedelten Wuppertaler Stadtgebiet verrichten, sind bis zu 40 Bezieher von Arbeitslosengeld II, die dabei im Bereich Garten- und Landschaftsbau qualifiziert werden. Unter anderem am Eskesberg nahe am Kalkofen und am Herichhauser Bach kommen sie zum Einsatz.

Was dieses Engagement angeht, ist das Kriterium der Zusätzlichkeit jedenfalls erfüllt. Da sind sich alle Beteiligten sicher. Überhaupt gebe es im gemeinsamen Bereich von ökologischen und sozialen Einsätzen noch sehr viel Entwicklungspotential.