Planetarium: Greifen die Bergischen bald wieder nach den Sternen?

In Solingen gibt es Pläne für ein „Galileum“ samt neuartigem Weltraumsimulator.

Wuppertal. Heute weiß kaum noch jemand, dass Wuppertal einmal eine astronomische Hochburg war. Doch das Barmer Planetarium stellte tatsächlich zumindest zwischenzeitlich das größte der Welt dar. Nun gibt es neue Pläne, wenn schon nicht Wuppertal, so doch zumindest das Bergische wieder mit einem Planetarium zu versehen und so vielleicht eine tourstische Attraktion zu bieten. Ein astronomisches Kultur- und Bildungszentrum mit einem hochmodernen Planetarium direkt neben der Solinger Sternwarte an der Sternstraße: Die Walter-Horn-Gesellschaft stellte nun Details des Projekts vor.

"Galileum" soll der Komplex heißen. Er wird mit einem 600 000 Euro teuren, neuartigen Weltraumsimulator ausgerüstet. Diesen digitalen Projektor, erklärte der Solinger Sternwarten-Leiter Frank Lungenstraß, gebe es bisher in keinem anderen Planetarium Europas. Hersteller ist die japanische Firma Goto. Das Gerät ist Vehikel für fantastische Reisen durchs Universum: Im 70 Personen fassenden Kuppelraum des Planetariums werden sich Weltall-Fans etwa dem Andromeda-Nebel, der 2,6 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt liegt, in Sekundenschnelle nähern. Immer tiefere und genauere Blicke auf Sternen-Nebel, Planeten, oder sterbende Sonnen sind möglich. Wer lieber in unserem Sonnensystem bleiben will, folgt den Spuren Neil Armstrongs auf dem Mond oder den Spuren eines Roboters auf dem Mars.

Das Projekt will die Walter-Horn-Gesellschaft bis 2010 realisiert haben. Die Kosten sind auf 1,725 Millionen Euro kalkuliert. 225 000 Euro wurden bereits für das Grundstück und einen Anbau erbracht, in dem Fernrohre gelagert werden. An Eigenmitteln hat die Gesellschaft seit 1991 rund 700 000 Euro erwirtschaftet, das meiste davon durch das Projekt "Sterne zu verkaufen".

Gebäude Das Planetarium ist zweigeschossig und hat eine Nutzfläche von 380 Quadratmetern. Dazu kommen 150 Quadratmeter Beobachtungsfläche auf dem Dach. Der Kuppeldurchmesser soll zehn Meter betragen. Geplant ist Platz für 70 Besucher.