Polizei gab Tipps für sichere Kindersitze

Auf dem Von-der-Heydt-Platz wurden verschiedene System vorgestellt.

Foto: Stefan Fries

Zentrum. Die sieben Jahre alte Tabea und ihre Mama können die Urlaubsreise zum Nordseebad Carolinensiel beruhigt antreten: Das ergab der Test bei den gestrigen Beratungen für den richtigen Kindersitz, zu denen die drei Polizeihauptkommissare Dieter Mors, Holger Brunner und Ulrich Naumann von der Verkehrsunfall-Prävention gestern von 14 bis 17 Uhr auf dem Von-der-Heydt-Platz in Elberfeld eingeladen hatten.

Beratungen, die dringend erforderlich sind, angesichts der Tatsache, dass 47 Prozent aller Unfälle mit Kinderbeteiligung während des Mitfahrens in Pkw, Omnibus oder Zweirad passieren. Die drei Polizeihauptkommissare erklärten den Vorübergehenden, dass Kinderrückhaltesysteme schwere Verletzungen vermeiden oder reduzieren können, wenn altersgerechte Kindersitze verwendet werden.

Dabei gilt die Faustformel, dass Kindersitze erforderlich sind, wenn der Nachwuchs bis 1,50 Meter groß oder zwölf Jahre alt ist. „Dann müssen Kinder mit einem Kinderrückhaltesystem geschützt werden“, heißt es in den Richtlinien, die die Polizisten den Interessierten erklärten.

Zwar standen etliche Baby-Schalen und Kindersitze für Begutachtungen zur Verfügung, doch gibt die Polizei keine Produktempfehlungen. „Finden Sie unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben Ihren eigenen Testsieger“, so der Rat an die Eltern.

Damit denen allerdings die Handhabung und der Einbau der technisch teilweise rechtanspruchsvollen Sitze oder Schalen erleichtert wird, gibt es im Polizei-Präsidium Beratungsstunden, in denen der jeweilige Bedarf ermittelt wird, Anproben durchgeführt werden und die Installierung geprobt werden kann. Hier sind allerdings vorherige telefonische Anmeldungen nötig.

Zwar sind die Sitzvorrichtungen genormt (Prüfnormen 4401 und 02 sind nicht mehr vorschriftsgemäß) und jeweils mit Zeichnungen auf Aufklebern zum Einbau und entsprechenden Betriebsanleitungen versehen, doch verfügt nicht jede Mama oder jeder Papa über die technischen Fähigkeiten, diese auch fachgerecht umzusetzen. „Da sind wir gern behilflich und zeigen auch wie stramm die Gurte sitzen müssen, denn jegliches lockeres Spiel ist negativ“, so PHK Dieter Moors.

Das von verschiedenen Herstellern angebotene Isofix-System mit Haltefuß am Wagenboden wird empfohlen, wobei die Verbraucher, nämlich die Eltern, selbst die für sie und ihren Pkw richtige Entscheidung treffen müssen. Bei Babys ist übrigens eine Sitzhaltung gegen die Fahrtrichtung vorgeschrieben. „Bei den Kleinsten ist der Kopf im Vergleich zum übrigen Körper noch relativ groß, und bei einem Auffahrunfall würde der bei Sitz in Fahrtrichtung ungeschützt nach vorne geschleudert, was schwere Verletzungen im Nackenbereich verursachen kann“, erklärte PHK Ulrich Naumann. „Falls es dem Baby zu langweilig wird, sind eben die daneben sitzenden Papa oder Mama nötig und müssen das Kleinkind bei Laune halten“, so Naumann.

Übrigens hatte die Beratung auch noch einen willkommenen Nebeneffekt: Zwei 15 Jahre alte Jungs baten, doch einmal im Streifenwagen sitzen zu dürfen, was PHK Holger Brunner gern gestattete. „Schließlich wollen wir auch gern Werbung für den Polizei-Nachwuchs machen.“