Schule und Bildung Polnische Schüler besuchen Wuppertal
Wuppertal · Empfang im Barmer Rathaus am Freitag.
Der Zoo stand noch bevor, der Landtag war geschafft: Polnische Austauschschüler lernten dieser Tage Stadt und Region kennen, am Freitag kam es zum Empfang im Rathaus. Schüler des „XIV Kazimierz-Wielki”-Lyzeums in Posen fanden sich mit Altersgenossen der Gymnasien Am Kothen und Carl Fuhlrott ein.
Im ersten Sitzungssaal horchten Gäste und Einheimische der Begrüßung durch Bürgermeister Heiner Fragemann: „Freundschaft und Zusammenhalt sind gerade heute von enormer Bedeutung.” Am Vortag war man im Landtag auf den Landtagsabgeordneten Josef Neumann getroffen, der selbst polnische Wurzeln hat. Laut Fragemann war dieser von den Schülern begeistert und erlebte sie als ehrlich interessiert: „Sie haben viele wichtige Fragen gestellt.“ Das Treffen in persönlicher Form war keine Selbstverständlichkeit. Die Verbindung zu der polnischen Schule war 2019 begonnen worden – und erst ein einziges Mal konnte pandemiebedingt der wechselseitige Besuch vor Ort realisiert werden. „Ich hoffe, dass der Austausch nun wieder regelmäßig stattfinden kann“, so Fragemann, der seine kurze Ansprache mit etwas Polnisch abschloss. Ein paar Worte in der jeweiligen Sprache seien ihm bei solchen Anlässen immer wichtig, meinte er nachher und gab zu: „Mehr kann ich nicht.”
Etwas voraus in dieser Hinsicht hatte ihm im Saal etwa Letizia Leni Merola: Die Schülerin des Gymnasiums Am Kothen beherrscht neben Deutsch auch die polnische Sprache. Im Rathaussaal stand sie freilich in einer Gruppe mit Wuppertaler Schülerinnen, versicherte aber: „Nur am Anfang gab es zwischen den Ländern etwas Zurückhaltung, die Leute aus Polen sind im Grunde sehr offen.“ Zumal es auch manch deutsche Teilnehmerin noch kennenzulernen galt: Alina Masch und Milena Wichmann am selben Tisch waren vom Fuhlrott-Gymnasium.
Dass der Kontakt dennoch auch länderübergreifend eng war, daran entstand im Ratssaal kaum Zweifel. Fest zum Programm gehört, dass die hiesigen Schüler den angereisten einen Lieblingsort zeigen; darunter war zum Beispiel das „Glascafé“ in Elberfeld auf dem Laurentiusplatz. Nicht zu unterschätzen scheint in digitalisierten Zeiten auch das virtuelle Kennenlernen im Vorfeld: Über Soziale Medien kannten sich viele der polnischen und deutschen Schüler längst, bevor die einen zu den anderen aufbrachen.