WirWunder Wuppertal Projekt fördert mehrsprachige Kinder mit Wiegenliedern aus aller Welt

Wuppertal · Die Spendenplattform WirWunder Wuppertal unterstützt das niedrigschwellige Angebot.

Kinder ohne Notenkenntnisse haben Spaß.

Foto: Antje Zeis-Loi

 Die Bedeutung von Musik für Kinder in ihrer Entwicklung ist groß. Das Projekt Kinder- und Wiegenlieder aus aller Welt (kurz: KIWI) hat sich dieses Thema zur Aufgabe gemacht und fördert mehrsprachige Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren musikalisch. Auf dem Programm stehen hierbei vorwiegend Lieder in sämtlichen Familiensprachen Wuppertals, die durch Übersetzungen auch im Deutschen erprobt werden können. ,,Wuppertal ist eine sehr bunte und multikulturelle Stadt“, betont Gesangspädagogin Hayat Chaoui. Daher sei das Projekt so relevant und eine kulturelle Bereicherung.

Das Programm konzentriere sich insbesondere auf die Stärkung der Muttersprache, die eine gute Basis für das Erlernen einer neuen Sprache bilde, wie Hayat Chaoui mitteilt.

Die 45-minütigen Singstunden, die Gesangspädagogen leiten, werden mit den Eltern besucht und finden ein Mal in der Woche an allen sieben Standorten in Wuppertal statt. Das Programm ist eine Kooperation zwischen der Bergischen Musikschule und dem kommunalen Integrationszentrum Wuppertal. Hayat Chaoui, die das Projekt betreut, erklärt, dass sich durch die gemeinsame Teilnahme von Kind und Eltern deren Beziehung intensiviere und die Eltern Ideen bekommen, wie sie ihre Kinder Zuhause beschäftigen können.

Sprachförderung, die Förderung von Kreativität und interkulturellem Zusammenleben sowie die Aktivierung von kognitiven und emotionalen Fähigkeiten sind der Gewinn des KIWI-Programms.

Hayat Chaoui erklärt, dass nichtdeutsche Eltern oftmals Barrieren beim Zugang zu Kultur spüren, etwa weil sie sich scheuen, aufgrund der Sprache eine Musikschule zu besuchen. Um diese Berührungsängste zu lösen, kommen Musikpädagoginnen in für die Interessierten bekannte Räumlichkeiten, wie etwa Familienzentren oder die alte Feuerwache.

Dieses Konzept hat sich bewährt: Eine Mutter habe mit allen drei Kindern am Projekt teilgenommen und auch Frauen aus der Mongolei sind darüber in einen Chor der Bergischen Musikschule gekommen, wie Hayat Chaoui berichtet.

Eine Barrierefreiheit wird auch durch den Preis geschaffen: Das Projekt ist kostenlos und nicht anmeldepflichtig. ,,Man muss auch nicht Deutsch sprechen und lesen können“, so die Gesangspädagogin. 2018 ist das durch das Programm entstandene Singbuch „KIWI-Kinder- 80 Kinder- und Wiegenlieder aus aller Welt“ im Helbing Verlag erschienen. ,,Man kann nie früh genug mit Musik anfangen“, sagt Chaoui.