Zeichen gegen Hass und Gewalt 250 Menschen versammeln sich zu Ukraine-Friedensgebet in Wuppertal
Update | Wuppertal · Auch in Wuppertal macht der Krieg in der Ukraine betroffen. Nun versammelten sich rund 250 Menschen zu einem Friedensgebet in Vohwinkel.
Es war ein eindrucksvolles Zeichen gegen Hass und Gewalt. Mehr als 250 Gläubige versammelten sich am vergangenen Freitagabend auf dem Vohwinkeler Lienhardplatz zum ökumenischen Friedensgebet für die Ukraine. Mit Kerzen, Liedern und Gebeten gaben sie ihrem Wunsch nach einer friedlichen Lösung des bewaffneten Konflikts Ausdruck. Auch in Vohwinkel hat der Beginn der Kriegshandlungen tiefe Betroffenheit ausgelöst. Entsprechend groß war die Resonanz auf die Veranstaltung, trotz kurzer Vorlaufzeit.
„Wir sind überwältigt, dass so viele Menschen gekommen sind“, sagt der evangelische Diakon Matthias Stempfle vom Organisationsteam. Auch ihn haben die jüngsten Ereignisse erschüttert. „Ich bin bewegt, schockiert, aber auch wütend“, berichtet er. Das Friedensgebet könne helfen, die Sprachlosigkeit zu überwinden. „Wir sehen an der Resonanz das Bedürfnis dafür“, sagt der katholische Kaplan Tobias Menke.
Die Gläubigen auf dem Lienhardplatz sprachen sich für ein möglichst schnelles Ende des Krieges in der Ukraine aus und gedachten der dortigen Opfer. „Schenke uns mutige Frauen und Männer, die die Wunden heilen, die Hass und Gewalt an Leib und Seele hinterlassen. Lass uns die richtigen Worte, Gesten und Mittel finden, um den Frieden zu fördern“, beteten sie. In das Lied „Friede soll mit euch sein“ stimmten viele ein. Am Ende der Versammlung gab es eine Schweigeminute zum Klang der Glocken von St. Mariä Empfängnis und ein gemeinsames Vaterunser.
Auch danach wollten sich viele Teilnehmer noch nicht auf den Heimweg machen und diskutierten die Entwicklungen der vergangenen Tage. „Ich finde das wirklich schlimm, und wir wissen ja nicht, was noch passieren kann“, sagt etwa Hildegard Häger. „Dass wir Krieg mitten in Europa haben, hätte ich nicht für möglich gehalten“, erklärt Klaus Heßeler. „Dagegen müssen wir in der Zivilgesellschaft zusammenstehen“, sagt Tobias Hahn. Dazu trage das Friedensgebet seinen Teil bei.
Eine weitere Versammlung der Gläubigen soll am kommenden Freitag, 4. März, um 19 Uhr auf dem Lienhardplatz stattfinden. Diese ist dann wieder regulärer Teil der neuen Friedensgebet-Reihe. Seit Anfang des Jahres treffen sich die Menschen dabei zum Austausch. Sie können beim gemeinsamen Gebet auch eigene Themen einbringen.
Die Reihe wird von den christlichen Gemeinden im Wuppertaler Westen organisiert. In der Regel dauern die Versammlungen zum Gebet zwischen 15 und 20 Minuten. Mit dem ökumenischen Konzept soll der Zusammenhalt der Gemeinden gestärkt werden. Treffpunkt ist jeden ersten Freitag im Monat um 19 Uhr auf dem Lienhardplatz.